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Freitag, 03.04.2009

Nach der langen, erzwungenen, Winterpause geht es jetzt mit voller Kraft los.
In der letzten Woche hat sogar das Wetter mitgespielt und wir haben es geschafft vier Mal neues Antifouling auf das Unterwasserschiff aufzutragen und den Wasserpass gleich um ein paar Zentimeter höher gezogen. Damit haben wir die empfohlene Schichtstärke des Herstellers erreicht und hoffen, dass wir damit auch den versprochenen Bewuchsschutz von bis zu 36 Monaten erhalten. Verwendet haben wir ein Antifouling der Fa. Sigma Coatings, die eigentlich für die Berufsschifffahrt produziert, daher ist die kleinste Einheit auch ein 5 Liter Eimer. Von den Inhaltsstoffen her dürfen wir es aber auch als Sportboot verwenden. Das Zeug gibt es bei unserem Lieblingsausrüster Toplicht.
Den restlichen Rumpf haben wir von den letzten braunen Schlieren befreit, d.h. geputzt und sogar gewachst, in der Hoffnung, dass sich nicht so schnell wieder braune Streifen über dem Wasserpass bilden.

An jedem Rumpf haben wir jetzt auch einen Erdungskörper, an dem unsere Blitzableiter aus den Masten angeschlossen werden. Da diese logischerweise Unterwasser sein mussten, war diese Arbeit noch dringend vor dem Krantermin zu erledigen.
Leider machen wir eine unangenehme Feststellung als wir eine kleine schadhafte Stelle an der Deckskannte im Bugbereich des Backbordrumpfes ausbessern wollen: So klein ist die Stelle nicht, die oberste Schicht des Sperrholzes hat sich teilweise abgelöst und durch die Nagellöcher, mit denen die Decksplatten an den Decksbalken befestigt wurden, ist Wasser in das Holz eingedrungen und hat dort weiche Stellen verursacht. Das ganze leider sogar auf beiden Seiten des Rumpfes.
Das schadhafte Holz haben wir entfernt und die Löcher bis auf gesundes Holz aufgebohrt. Das Ergebnis sieht nicht sehr schön aus, aber wir haben jetzt die Möglichkeit es zu reparieren:


Die Motoren sind wieder an ihre angestammten Plätze gekommen, nachdem sie den Winter in einer Hütte von Carmen und Steffen verbracht haben. Leider haben sie uns nicht den Gefallen getan in einem Probelauf auch anzuspringen. Und es kommt, wie es kommen muß, noch schlimmer: bei dem Versuch die Zündkerzen aus einem der beiden Motoren zu schrauben, bricht mit erst an einer Kerze der Porzelankörper ab, fünf Minuten später das Gleiche auch noch an der zweiten Kerze! Da sie sich nicht bewegen ließen, hatte ich sie schon den halben Tag mit WD40 eingeweicht, jedoch leider nur mit diesem Ergebnis. Schuld ist, natürlich, nur das Material, nämlich der standardmäßig mitgelieferte Zündkerzenschlüssel von Yamaha - ein ausgelutschtes Teil. Also habe ich mir im Baumarkt eine entsprechende und passende Zündkerzennuss für die Knarre gekauft, mit der ich mit neuem Elan die Reste der Zündkerzen angegangen bin. Ich halte mich wahrlich nicht für Herkules, bin daher auch etwas überrascht, als ich mit dem neuen Werkzeug den Sechskant von dem Rest der Zündkerze abdrehe. Damit steckt die Zündkerze immer noch im Motor, aber ich habe keinen Angriffspunkt mehr. Die zweite Kerze rühre ich vorsichtshalber nicht mehr an.
Mittlerweile ist es Freitag Nachmittag, morgen ist Kranen, und der ortsansässige Bootsmotorenservice ist schon im Wochenende. Daher bauen wir den Motor wieder ab, um ihn nächste Woche in Reparatur zu geben. So haben wir uns dass nicht vorgestellt!

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Samstag, 04.04.2009

Am Samstag ist dann tatsächlich der Krantermin, und wir waren die Ersten, die gekrant wurden:

Alles lief glatt mit der guten Unterstützung von Steffen und seinem Helfer. Wir haben auch gleich die Masten gestellt. So sieht AORAI nach dem Kranen schon wieder wie ein richtiges Schiff aus. Wieder einmal sind wir von den Leuten und ihrer Organisation im Hafen Ziemitz begeistert. Alles läuft wie am Schnürchen, es gibt keine Hektik, einfach gut.
Da die, bzw. nur noch der verbliebene Motor noch nicht lief, haben wir uns mit dem Dingi an den Steg verholt. Wir haben damit schon Übung und wissen, dass wir damit zurechtkommen, zumindest bei ruhigem Wetter.
Nachdem die Masten stehen und die Segel wieder angeschlagen sind, ist erst einmal Feierabend für Heute. Wir bekommen Besuch von Birgit, Carsten und Felix aus Berlin.

Dazu ist wunderbares Wetter, die Sonne scheint und es ist sogar so warm, daß es die erste Sonnencreme des Jahres gibt und ein Segel als Schattenspender hochgezogen wird. Auf jeden Fall ein schöner Abschluss für diesen Tag und wir freuen uns, daß wir wieder Besuch an Bord empfangen können.

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Mittwoch, 08.04.2009

Die Nachrichten vom Bootsmotorenservice wegen unseres Motors sind nicht gut. Auch dort bekommt man die Zündkerzen nicht aus dem Zylinderkopf. Wir haben einen weiteren kompletten Motorblock als Reserve dabei, man könnte den Zylinderkopf also einfach tauschen, aber auch damit soll die Reparatur gut 800 Euro kosten. Das ist fast der Preis für einen neuen gebrauchten Motor. Ein fabrikneuer Motor wird sogar gut 3.500 Euro kosten. Wir haben finanzielle Reserven für Notfälle eingeplant, jedoch nicht damit gerechnet, dass wir sie angreifen müssen, bevor wir überhaupt los gesegelt sind. Wir sind noch unschlüssig darüber, was wir unternehmen werden.
Ansonsten gehen die Arbeiten an AORAI voran. Unser neues Bimini ist aufgebaut, aber noch nicht endgültig befestigt, es fehlen dafür weitere Verstärkungen an der Deckshütte.

Die Stangen für Radar und Windgenerator sind aufgestellt und der Radar angeschlossen, die Aufnahme für unsere neue Ankerwinsch vorbereitet und die neue Ankerhalterung an ihrem Platz. Die alte Halterung war eine aus Edelstahl geschweißte Konstruktion, bei der wir nach unser letzten Fahrt nach Bornholm im letzten Herbst festgestellt haben, daß die Schweißnähte aufreißen. Für mich wieder ein Grund zu sagen: kein Edelstahl auf dem Boot für wichtige und belastete Teile. Die neue Halterung ist jetzt aus verzinktem Stahl und hat 60 Euro beim Schlosser gekostet.

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Mittwoch, 15.04.2009

Über Ostern haben wir Familienbesuch gemacht. So langsam denken wir daran, wann wir noch einmal wen sehen, um uns zu verabschieden. Es wird schon ein wenig komisch, denn der Aufbruchtermin rückt immer näher. Geplant, d.h. anvisiert , haben wir den 04. Mai. Schließlich haben wir schon eine Verabredung mit Freunden in der dänischen Südsee, die ab dem 09. Mai eine Yacht ab Heiligenhafen gechartert haben.
Ein Abstecher nach Berlin hat uns als erste größere Verproviantierung 11kg Bohnen und 10kg Reis eingebracht. Berlin hat den Vorteil gut sortierte türkische Lebensmittelläden zu haben, wo man ohne Probleme die verschiedensten Hülsenfrüchte und Reis auch in größeren Packungen bekommen kann.
Die Arbeiten an AORAI laufen gut, die lackierten Decksflächen wurden angeschliffen für eine weitere Lage Lack.

Einige Stellen, an denen der Lack sich schon vom Holz gelöst hat, haben wir mit Epoxy grundiert. Die schadhaften Stellen am Backbordbug (s.o. 03.April) nähern sich dem Ende der Reparatur. Dort haben wir zuerst ein Stück Sperrholz zusätzlich eingesetzt und nach dem Glattspachteln heute eine Lage Glasfasermatte auflaminiert.
Ansonsten ist das Hafenleben in Ziemitz sehr angenehm. Alle Bootseigner die ihre Boote hier liegen haben und die wir bisher kennen gelernt haben sind sehr nett, es gibt keine Berührungsängste oder Standesdünkel zwischen den Anglern mit ihren kleineren Motorbooten, anderen Motorbootbesitzern und Seglern. Sehr angenehm. Gestern ist sogar ein weiterer Wharram-Katamaran dazu gekommen: eine Tiki 26, die DIOGENES.

In der Vergangenheit war hier in Ziemitz schon einmal ein Katamaran beheimatet, mit dem Maik und sein Freund zwei Jahre auf großer Fahrt waren. Nach der Fahrt bis nach Brasilien in den Amazonas hinein, haben die beiden Jungs auf der Rückreise im englischen Kanal in einem Sturm den Mast verloren und sind 2007, etwas ramponiert, wieder in Wolgast angekommen, wo das Schiff derzeit an Land steht.
Würden wir in Deutschland bleiben, wäre Ziemitz sicherlich eine sehr gute Alternative zum alten Liegeplatz in Berlin. Wer durch das Haff den Peenestrom Richtung Greifswalder Bodden befährt, sollte Ziemitz als Nachtquartier in Erwägung ziehen. Als Festlieger hat man hier eindeutig seine Ruhe ohne großen Marinarummel bei moderaten Preisen.

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Sonntag, 19.04.2009

In den letzten Tagen haben wir damit begonnen das Deck zu streichen und die Verstärkungen in der Deckshütte zu verkleben. Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel eine neue Lage Lack ausmacht. Auf den folgenden Bildern könnt ihr den Unterschied zwischen vorher und nachher gut erkennen:

Auch unsere neue Ankerwinsch hat ihren festen Platz erhalten und ist jetzt fest installiert. Hiermit nochmals vielen Dank an die Familie Haaf in Velbert, von der wir die Winsch quasi geerbt haben.

Auf den Bildern kann man auch gut unseren Anker auf seiner neuen Position erkennen. Da er nun nicht mehr auf dem ersten, sondern zweiten Beam installiert ist, mussten wir das Netz neu abspannen, damit wir den Anker auch von dieser Position aus fallen lassen können. Mit der neuen Position des Ankers hoffen wir, dass wir damit auch eine bessere Arbeitsposition für die Arbeit am Anker haben, denn jetzt muss dafür keiner mehr im Netz stehen, man ist viel sicherer quasi "im Inneren" des Bootes.
Ansonsten machen wir an diesem Wochenende wieder Verwandschaftsbesuch, haben dort die Internetverbindung genutzt, um die letzten Seekarten zu bestellen und haben ein paar Dinge, die wir nicht mehr an Bord benötigen, bei EBay zum Verkauf angeboten. Auch unser treues Auto steht ab jetzt zum Verkauf. In 14 Tagen haben wir dafür keine Verwendung mehr und wir hoffen, dass wir es bis dahin auch tatsächlich für einen guten Preis verkauft bekommen.

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Sonntag, 26.04.2009

An diesem Wochenende wirft der Abfahrtstermin seine ersten Schatten in unsere Richtung: Wir geben eine kleine Abschiedsparty für Verwandtschaft und Freunde. Und tatsächliches nehmen fast Alle die lange Anfahrt nach Usedom auf sich,nur meine Eltern sowie Nicka und Ralf von der MAIMITI können an diesem Wochenende nicht zu uns kommen, was wir sehr schade finden. Aber leider geht es nicht anders.

Dafür ist die komplette Familie Gräser von der TARAS und Martina und Gerald von der TINA TI da. Wir freuen uns darüber, denn auch diese beiden Schiffe wollen dieses Jahr über den Atlantik segeln. Unser Abschied heißt daher: Bis spätestens in der Karibik! Das nächste Gruppenfoto wird dann unter Palmen entstehen:

Natürlich interessiert sich jeder auch für AORAI, es gibt Schiffsführungen und zumindest ein Segel müssen wir einmal setzten, um zu zeigen, wie leicht, oder schwer, es geht, wie die Schotführung ist, wie ein Reff eingebunden wird und wie so ein Dschunkensegel denn nun wirklich aussieht.

Es wird ein schöner Tag, wir können Grillen und die Biervorräte reichen natürlich nicht, so dass noch spät Abends ein Kasten besorgt werden muss. Im Grill wird ein Lagerfeuer angezündet, Chrissi spielt fünf Stunden auf der Gitarre und erntet für diesen Marathon Bewunderung, und die Letzten kommen gegen halb Zwei in die Kojen. Rundum gelungen und jeder hatte Spaß (glauben wir zumindest ;-)).

Da fast Alle in Ziemitz übernachtet haben, gibt es am nächsten Morgen ein gemeinsames Frühstück. Die Verabschiedungen werden dann doch ein wenig komisch, da wir uns von den Meisten für die nächsten zweieinhalb Jahre verabschieden.

Aber es war schön Euch noch einmal Alle zu sehen. Danke fürs Kommen!

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