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Sonntag, 02.08.2009

Wie am Freitag angekündigt sind wir in Luarca geblieben, was eine gute Entscheidung war. Gestern hat es nämlich fast den ganzen Tag geregnet.

Wir waren dennoch in der Stadt zum Einkaufen. Wieder einmal haben wir uns den Fisch gekauft, Anglerglück haben wir nämlich immer noch nicht. im Internetcafe waren wir nur kurz, um Emails zu kontrollieren und einen Wetterbericht für die kommenden Tage zu bekommen. Danach sieht es am Besten aus, wenn wir erst am Montag weiter segeln.

Am Nachmittag hören wir deutsche Töne von der Hafenmauer: "Hallo, ist jemand an Bord?".
Auf der Mauer steht eine Frau, die uns klar macht, daß sie ebenfalls aus Berlin kommt. Kurzentschlossen holen wir sie mit dem Dingi an Bord. Dort erfahren wir von Janine, daß sie auf der Wanderschaft nach Santiago de Compostella ist. Der Zufall möchte sogar, daß sie nicht nur ebenfalls segelt, sondern dies auch noch regelmäßig zu den Mittwochsregatten in der SV03, unserem alten Verein in Berlin, macht! Wie klein ist doch die Welt.

In der Nacht hat tatsächlich der Regen aufgehört und heute nutzen wir das trockene Wetter, um uns Luarca etwas genauer anzusehen. Im Gegensatz zu Lastres wirkt diese Ortschaft wie eine kleine Stadt. Es gibt deutlich mehr Restaurants, jede Menge Geschäfte und zwei richtige Supermärkte. Die Auswahl an Geschäften führt uns auch in einen Bücherladen, wo wir uns endlich ein Spanisch-Deutsches Wörterbuch besorgen. Wir haben nicht wirklich damit gerechnet dort eines zu bekommen. Es war ein Mischgeschäft mit Büchern und Spielsachen. Eine wirkliche Sortierung gab es nicht, sondern eher durcheinander stehende Bücherstapel vor den Regalen. Zum Glück fragen wir jedoch den Verkäufer, und er findet tatsächlich ein Wörterbuch im Durcheinander auf den oberen Regalen, wofür er extra eine Leiter holen musste.
Den Nachmittag verbringen wir in Ruhe wieder an Bord, springen ins Wasser und befreien den Rumpf von AORAI von dem Schmutz, der sich über der Wasseroberfläche angesetzt hat. jetzt sieht sie wieder aus wie neu. Zum Abend werden wir versuchen im Internetcafe die Webseite zu aktualisieren.
Hier noch ein paar Impressionen aus Luarca:

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Donnerstag, 06.08.2009

Wir liegen den dritten Tag jetzt im Ria de Barquero. Das Wetter hindert uns am Weiterfahren. Es ist kalt und es regnet. Dabei ist es sehr diesig, fast neblig.

Trotz des Wetters gefällt es uns hier gut. Der Weg zu diesem Ankerplatz war mal wieder geprägt durch Schwachwinddümpeln, ganz gutes Segeln und, natürlich auch, Pannen. Nach Luarca war unser nächstes Ziel Ribadeo, woran wir aber vorbei gesegelt sind, da wir zum Nachmittag guten Wind bekommen hatten. Neues Ziel war San Cibrao. Ganz gemächlich fahren wir dort unter Motor zu dem hinter einem Wellenbrecher gelegenen Ankerplatz:

Hier geht der Motor mitten in der Einfahrt einfach aus und will nicht mehr anspringen. Ein böser Verdacht bestätigt sich: der Tank ist alle! Da kann der Motor ausnahmsweise einmal gar nichts für. Zum Glück weht mittlerweile kein Wind mehr und die See ist ruhig. In einer hektischen Aktion werden ein paar Liter Sprit in den Tank geschüttet, was aber erst einmal den Motor dennoch nicht bewegt wieder anzuspringen. Also lassen wir das Dingi ab und wollen uns an den Ankerplatz rudern. Nach ein paar Metern im Schlepp versucht Susi noch einmal den Motor zu starten - und jetzt funktioniert er wieder! Wir können doch noch beruhigt unter Motor einen Ankerplatz suchen und die Nacht hier verbringen.

Wegen des leichten Windes ist unser Ziel am nächsten Tag nur 15 Meilen entfernt: Ria de Barquero. Wieder einmal ein schönen Ankerplatz, den wir diesmal fast bis zum Schluss unter Segel anfahren. Hier lernen wir auch eine französische Familie kennen, die mit ihrem kleinen Sohn unterwegs ist. Sandrine, Olivier und Manolo sind abends bei uns zu Besuch.

Von Olivier bekommen wir zwei Reusen zum Fangen von Krebsen geschenkt. Eine Reuse schmeißen wir hoffnungsvoll direkt über Bord. Am nächsten Abend, als wir sie wieder einholen wollen müssen wir feststellen, daß es eine blöde Idee war dies direkt neben dem Boot zu machen. Die Ankerkette muß sich nämlich über die Leine an der Reuse gelegt haben, denn als wir die Reuse hoch holen wollen gibt es erst einen größeren Widerstand und plötzlich haben wir nur noch die Leine in der Hand - ohne Reuse. Um sie nicht zu verlieren werfen wir die zweite Reuse auch noch über Bord, um die Stelle zu markieren. Um jetzt noch runter zu tauchen ist es zu dunkel und zu kalt.
Dies mache ich am nächsten Tag. Aber die Ankerkette muß auch die zweite Reuse verschoben haben, denn die Erste nicht nicht wieder zu finden und die Leine an der zweiten Reuse muß ich erst von der Kette befreien, bevor wir sie herauf holen können. Damit haben wir nur noch eine Reuse.

Auch wenn uns der Ria del Barquero gut gefallen hat, war es mit dem Wetter nicht so sommerlich, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir beschließen daher ab morgen in großen Schritten nach Galizien zu kommen. Hinter Cabo Finisterre soll es angeblich besser werden.

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Sonntag, 09.08.2009

Cabo Finisterre liegt hinter uns.

Wie geplant haben wir seit Freitag nur Übernachtungsstops eingelegt. Zuerst in Ares, La Corunia haben wir links liegen lassen, in Ares war der Platz zum Ankern besser. Dann Corme, wo wir die Norweger Audhild und Sigurd mit ihrer EXODUS wieder getroffen haben (s. Lastres). Und von dort sind wir heute gestartet,um das Ende der Welt (Finis-terre) zu umrunden. Wir hatten schönen achterlichen Wind, der uns so schnell angeschoben hat, dass wir die EXODUS, die zwei Stunden vor uns gestartet ist, kurz vor Cabo Finisterre einholen. Der Wind ist sogar so gut, dass wir weiter als geplant segeln und in Muros gelandet sind. Mit dem Ria de Muros haben wir den ersten Ria in Galizien erreicht. Die galizische Küste ist geprägt durch mehrere Rias, welche fjordähnliche Einschnitte in der Küste sind, die durch Flussmündungen entstanden sind. Daraus ergibt sich ein interessantes Revier mit vielen Buchten zum Ankern und schöner Landschaft.

Auf dem Weg kurz vor Muros verlieren wir noch ein gutes Ende unserer Angelschnur. Wieder einmal versuchen wir schon den halben Tag einen Fisch zu fangen, natürlich erfolglos, als ein Motorboot sehr dicht an unserem Heck vorbei prescht und die Angelschnur einfängt. Die Leine rauscht so schnell aus, daß die Trommel fast anfängt zu qualmen - dieser Fisch ist denn dann doch zu groß und wir müssen die Leine kappen, was auch nicht so schnell geht, denn wir haben gerade kein Messer am Mann. Bis wir es endlich geschafft haben ist die Rolle fast leer und ein guter Köder weg! Sehr ärgerlich. Aber dennoch war es ein schöner Segeltag.

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Montag, 10.08.2009

Muros ist ein nettes Städtchen und wir haben uns entschieden von hier mit dem Bus nach Santiago de Compostella zu fahren. Wir haben den heutigen Tag damit verbracht uns zu erkundigen, wie man am besten dort hin kommt, ein wenig einzukaufen und faul in der Sonne zu liegen:

Wir hatten auch eine interessante Begegnung: Am frühen Nachmittag läuft eine deutsche Yacht auf dem Ankerplatz ein. Es ist das erste deutsche Boot, welches wir seit der Bretagne sehen. Daher laden wir das Paar von der EDEN zum Abend zu einem Glas Wein ein. Die Überraschung ist groß, als es heißt: "Hallo, ich bin Claudia und du bist Susi." Wir müssen sicherlich etwas merkwürdige Gesichter gemacht haben, denn wir haben nicht gedacht, daß wir soo prominent sind. Wie sich herausstellt haben wir gemeinsame Bekannte, nämlich Torsten und Katrin von der TARAS (s. Julibericht). Von den Beiden haben Claudia und Friedrich auch von uns erfahren und haben uns schon in Norwegen und Schottland erwartet, denn dort wollten wir ja ursprünglich auch hin. Klein ist die Welt, denn Claudia und Friedrich kommen auch aus Berlin, genauer gesagt aus Oranienburg, und leben dort in der Eden-Siedlung, die wir bis jetzt auch noch nicht kannten. Diese Siedlung ist ein paar Jahre vor der Jahrhundertwende entstanden. Sie war ein Modell zur gemeinschaftlichen Selbstversorgung und war lange Zeit, bis zum WKII, für die dort produzierten Säfte und Reformhausprodukte bekannt. Von dieser Siedlung stammt auch der Schiffsname: EDEN.
Da Claudia und Friedrich auch nach Santiago wollen, verabreden wir uns für Morgen am Bus, um gemeinsam zu "pilgern".

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Dienstag, 11.08.2009

Unsere Pilgerreise nach Santiago de Compostella liegt hinter uns und auf die Frage, wie es uns gefallen hat, ist es schwierig zu antworten.
Rein von der Stadt her hat Santiago eine sehr schöne alte Innenstadt. Die Kathedrale ist beeindruckend und alles ist sicherlich eine Reise wert.
ABER: Es sind einfach zu viele Menschen dort. Als wir zur Kathedrale kommen ist der Eintritt gerade gesperrt, denn es findet gerade die tägliche Pilgermesse statt und die Kirche ist zum bersten voll. Nach der Messe gehen wir hinein und es geht zu wie auf einem Hauptbahnhof. Riesige Menschenmassen, die sich durch die Gänge schieben und schubsen, um die beste Sicht auf den Altar für ein Foto zu bekommen und ein unbeschreiblicher Lärmpegel. Die in allen Sprachen ständig wiederholte Durchsage, bitte Ruhe zu bewahren, ist kaum zu verstehen und wird auch nicht beachtet. Vor der Kathedrale wird Tourinepp wie Wanderstäbe und Jakobsmuscheln, zum Teil aus Plastik, verkauft. Die netten Gassen in der Altstadt sind gepflastert mit Restaurants und anderen Touri-Geschäften, durch die sich ebenfalls Menschenmassen wälzen. Nur mit Mühe finden wir Straßen, die etwas abseits gelegen und ruhiger sind. Hier gefällt es uns auch wieder.

Mit gemischten Gefühlen fahren wir am Nachmittag mit dem Bus wieder zurück nach Muros. Wir stellen uns vor, wie es ist als Pilger wochenlang durch das Land zu wandern, wie Janine, die wir in Luarca getroffen haben, um dann am Zielpunkt erst einmal eine halbe Ewigkeit durch die moderne große Stadt Santiago zu laufen, bevor man in der Altstadt an der Kathedrale, die im Zentrum der Stadt liegt, ankommt, um dann den letzten Rest der inneren Ruhe am Touristentrubel zu verlieren. Uns schaudert es bei diesem Gedanken.

Hier aber dennoch ein paar Fotos von Santiago de Compostella:
(Und wenn ihr euch wundert, was ich da anhabe, es ist meine einfache mittelalter Klamotte, alles Leinen und bei dem warmen Wetter super praktisch)

Am Abend waren wir dann auf der EDEN eingeladen, wo wir unsere Eindrücke von Santiago bei einem Glas Wein besprochen haben. Auch Claudia und Friedrich war der Rummel dort ein wenig zu viel.

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Mittwoch, 12.08.2009

Zuerst haben wir heute Claudia und Friedrich verabschiedet, die sich auf den Weg nach Bajona machen. Auch wir wollen am Freitag dort sein, den Claudia feiert dann ihren 50. Geburtstag. Wir hoffen, daß wir es schaffen. Als Abschiedsgeschenk bekommen wir eine CD mit brasilianischer Musik im Käscher überreicht:

Da uns die Bewegung gestern in Santiago nicht ausreichte ;-) sind wir anschließend in der Umgebung von Muros wandern gewesen. An der Straße war ein Wanderweg ausgeschildert, der uns durch ein angrenzendes Tal führen sollte. Wir sind so klug und machen uns davon ein Foto, um uns unterwegs orientieren zu können. Unsere "Wanderkarte":

Der Weg ist Streckenweise sehr schön und erst unterwegs stellen wir fest, daß wir über eine alte Römerstraße laufen. Wir hatten uns schon gewundert, warum hier im Wald so befestigte Wege sind. Anfänglich ist der Weg gut gekennzeichnet, bis wir fast die Hälfte hinter uns haben und wir irgendwo in der Pampa sind. Dort hört die Kennzeichnung einfach auf und wir sind froh, das Foto von der Karte gemacht zu haben. Mit deren Hilfe finden wir unseren Weg wieder nach Hause zum Ankerplatz.

Am Ankerplatz angekommen stellen wir fest, daß ein Katamaran mit österreichischer Flagge dazu gekommen ist. Auf dem Weg zur AORAI rudern wir daran vorbei und sprechen die Leute an. Kurze Zeit später sitzen wir, verschwitzt wie wir sind, bei Claudia und Eugen(?) an Bord, haben schon eine Bootsbesichtigung hinter uns und unterhalten uns wieder einmal bei einem Glas Wein. Die Beiden haben ihr Boot ganz frisch und neu in La Rochele/Frankreich bei der Werft gekauft und übernommen. Vor gerade zwei Wochen sind sie von dort aufgebrochen auf ihre große Fahrt. Sie müssen sich immer noch erst an das Schiff gewöhnen und kennen lernen, sowie die Kinderkrankheiten des Neubaues ausmerzen.

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Donnerstag, 13.08.2009

Der Tag beginnt mit Einkaufen und einem Gang zum Internetcafe, um Emails nachzusehen und einen aktuellen Wetterbericht zu bekommen.
Gegen Mittag segeln wir los, kommen aber nicht sehr weit, da der Wind sich verabschiedet. Schweren Herzens starten wir den Motor und suchen uns eine Alternative für die Nacht, zu unserem geplanten Stopp wollen wir nicht motoren - zu weit weg.
Der Playa Ferraira sieht richtig gut aus, im Hintergrund große Dünen, langer Sandstrand, nur ein weiteres Boot davor.

Eigentlich prächtig, wenn der Wind uns nicht so narren würde. Kaum ist der Anker im Sand kommt guter Wind auf. Es ist nicht so spät und wir versuchen noch ein paar Seemeilen nach Süden gut zu machen, also Anker wieder auf und Segel gesetzt.
Anderthalb Stunden später zeigt sich, daß es eine blöde Idee war, den schönen Strand zu verlassen. Wir sind sechs Meilen weiter gekommen, bis der Wind sich nun vollständig für diesen Tag verabschiedet. Der nächste mögliche Ankerplatz ist Aguino, zu allem Überdruss drei Meilen in der Richtung, aus der wir gerade kommen! Einziges Trostpflaster in Aguino ist die Küsetnlandschft und daß wir dort George mit seiner HANNA BROWN wieder treffen. Wir hatten ihn in Lastres kennen gelernt.

Das Wiedersehen verläuft allerdings deutlich kühler, als wir es uns vorgestellt haben. Die Flasche Wein, die wir eingesteckt haben, bleibt im Dingi verborgen und das Gespräch von Dingi zur Reling kommt nicht über das woher und wohin hinaus. Schade eigentlich, nach den Tagen in Lastres hatten wir mit mehr gerechnet.

Kurz vor Einbruch der Dämmerung übt der Zoll Manöver im Hafen mit einem dicken Motorboot und kurvt langsam um alle Schiffe. Sie fragen nur "Alles in Ordnung?" (in deutsch!) und kurven weiter.

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Freitag, 14.08.2009

Frühstart: Vor 8Uhr sind wir schon unterwegs, denn wir werden wach, es ist hell und der Wind weht! Wir machen aber nach nicht einmal zwei Stunden schon wieder in einem Hafen fest, denn wir müssen dringend tanken, wir haben nur noch wenige Liter Sprit im Tank und in Piedras Negras gibt es Benzin im Hafen. Alles läuft prima, Einfahrt in den kleinen Hafen, Anlegen, Tanken, nur das Ablegen...
Ich starte den Motor, lege den Gang ein und der Motor geht einfach aus. Dieses Spiel geht noch drei Mal, im Vorwärtsgang, wie im Rückwärtsgang, bis der Motor dann doch weiter läuft. Ein zufälliger Blick nach hinten zeigt die Ursache: wir haben uns eine eigene Leine in den Propeller gefahren! Wie peinlich. Vor der Weiterfahrt also den Motor hochziehen, Leine aus dem Propeller porkeln, um mit einer halben Stunde Verspätung, dann doch den Ort der Schande zu verlassen.

Das Nachtanken war dennoch goldrichtig, denn wir müssen ab hier wieder Motoren, wollen wir heute noch in Bajona ankommen, um Geburtstag zu feiern. Zwischen Festland und den Islas Cies kommt uns ein großes Regattafeld mit fast 100 Yachten entgegen. Natürlich gesegelt. Wir sagen uns "Wenn die so fix hier gegen den Wind hoch kreuzen können, müssen wir mit achterlichem Wind eigentlich auch gut segeln können" Also Segel hoch und Motor aus. Es ist zwar endlich ruhig an Bord, nur vorwärts kommen wir nicht, und wir fragen uns ernsthaft, mit welchem Wind die da überhaupt segeln. Daher zerstört schon nach kurzer Zeit der Motor wieder die Stille. Ein Trost ist ein Wharram-Katamaran, der uns entgegen dümpelt und auch nicht vorwärts kommt. Im Vorbeifahren tauschen wir ein paar Sätze aus und erfahren, daß sie in der kommenden Zeit weiter nach Süden segeln werden. Wir werden uns sicherlich wieder sehen.

In Bajona angekommen steht die große Frage im Raum, wo ist den jetzt die EDEN? Im Hafen, davon gibt es Zwei, oder im großen Ankerfeld? Wir beschließen erst einmal für uns selber einen Ankerplatz zu suchen und dabei das Ankerfeld im Auge zu behalten. Direkt vorne an steht eine von vorne bis hinten beflaggt Yacht und wir rätseln, warum die das so machen, sind die gerade von ihrer Weltumsegelung zurück (von dort kenne ich so was)? kann eigentlich nicht sein, ist ein deutsches Boot. Ich will schon sagen "Hey, das Boot heißt auch EDEN" als Susi ruft "Das sind sie doch!". Die Edener haben uns irritiert, weil sie eine grüne Sprayhood in Muros hatten, und die haben wir wieder gesucht. Heute haben sie die Sprayhood aber zurück geklappt und ein Sonnensegel gespannt. Uns so zu verwirren!
Kurzerhand legen wir uns längsseits, begrüßen den Besuch, der aus Deutschland extra an diesem Wochenende angereist ist, beglückwünschen natürlich Claudia zu ihrem Geburtstag, bevor der Abend mit Wein und Bier eingeläutet wird. Zwischenzeitlich legen wir AORAI vor Anker, denn der Schwell durch vorbeifahrende Motorboote lässt sie neben der EDEN zu sehr in den Leinen rucken. Anschließend wir es noch ein schöner Abend.

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Dienstag, 18.08.2009

Die letzten Tage haben wir in Bajona verbracht. Wir haben uns dort die Pinta angesehen, eins von den drei Schiffen, mit denen Kolumbus Amerika entdeckt hat. Die Pinta ist auf der Rückreise nach Europa als erstes wieder in Bajona gelandet. Dieses Ereignis wird von der Stadt hoch gehalten mit großen Denkmälern und dem Nachbau der Pinta, den man sich für einen Euro ansehen kann. Bajona hat auch eine große alte Festungsanlage, die wir uns natürlich auch angesehen haben. Erhalten sind davon aber hauptsächlich nur noch die Festungsmauern. Die zum Teil neuen, aber gut integrierten Gebäude werden heute als Hotel und Restaurant genutzt.

Beim Aufräumen an Bord machen wir eine unliebsame Entdeckung und hoffen, daß es nur noch ein alter Nachlass von Rumo ist. Aus einem Wanderschuh purzelt eine ganze Menge an Trockenfutter. Zuerst überlege ich, wann wir denn soviel Futter verschüttet haben, mir fällt aber nichts ein, bis ich neben dem Futter noch andere Krümel entdecke, die sich als Mäuseköttel entpuppen:

Wir finden aber keine weiteren Spuren der Maus, weder Köttel noch Fraßspuren. Wir gehen daher davon aus, daß Rumo irgendwann eine Maus mit an Bord gebracht hat und diese ihm dann entwischt ist und sich im Wanderstiefel mit einem Vorrat Trockenfutter versteckt hat. Aber anscheinend nicht für lange.
Eine andere unliebsame Entdeckung ist, daß unser PC nicht mehr so arbeiten möchte wie er soll. In Bajona gibt es WLan und wir starten den Versuch wieder etwas zu schreiben für eine Aktualisierung als nach kurzer Laufzeit der Bildschirm Streifen macht und man nicht mehr damit arbeiten kann. Zuerst gehe ich noch davon aus, daß er Probleme mit der Wärme hat. Irgendwann schraube ich ihn dann doch auseinander, weil er auch abends, wenn es kühl ist, seine Streifen macht. Innen sehe ich recht schnell das Problem. Am letzten Tag unserer Biskaya Überquerung hat der PC einen Schluck Wasser abbekommen. In Lastres hatte ich ihn schon auseinander geschraubt und getrocknet, aber ein paar Tropfen muß ich übersehen haben. Denn jetzt gibt es an einer Stelle Salzkristalle und Korrosion. Mit WD40 und Geduld säubere ich die Korrosionsstellen. Der Erfolg ist ein funktionierender Bildschirm, nur die Tastatur hat sich dafür jetzt verabschiedet. Ich habe keine Lust mehr und stell den PC in die Ecke. Wir gehen dann lieber für Emails und Wetter in ein Internetcafe, das uns Bernd gezeigt hat.
Bernd ist ebenfalls mit einem Katamaran unterwegs, dem "TRAUMJÄGER". Nachdem es in seinem Bekannten und Verwantenkreis einige Todesfälle gegeben hat, sieht er seine zeit davon laufen und hat von seiner Familie ein Jahr "Frei" bekommen, um nun endlich seinen Traum zu verwirklichen, für den er schon vor 20 Jahren das Boot selbst gebaut hat.

An einem Abend, als wir in Bajona durch die Gassen streifen, hören wir in einer Seitenstraße traditionelle galizische Musik: zwei Dudelsäcke, eine Trommel und zwei Tamburine, von Leuten gespielt, die aussehen, als ob sie in den Häusern ringsherum wohnen und sich auf der Straße zum musizieren getroffen haben. Wir bleiben eine Weile stehen und hören zu und fühlen uns wie auf einem Mittelaltermarkt, denn die Musik in Galizien hat einen ähnlichen Rhythmus und Melodien, als auch die gleichen Instrumente. Es fehlen nur noch die Flöten. Die Galizier können ihren keltischen Ursprung nicht verleugnen (wollen sie auch nicht).

Am Montag wollten wir schon zusammen mit Bernd in Richtung Porto aufbrechen. Doch irgendwie war uns der Aufbruch zu hektisch. Einkaufen, Internetcafe, Nachmittags Verabredung zum Essen mit Bernd vor dem Aufbruch. Susi wird schon ganz unleidlich, bis ihr ihr klar mache, daß wir keine Verpflichtung dazu haben an diesem Tag noch los zu segeln. Daher sagen wir Bernd später beim Essen, daß wir gegen Donnerstag nach Porto aufbrechen werden, denn dann wird es erst wieder eine vorteilhafte Windrichtung für uns geben.
Wir verabschieden uns mit der Hoffnung uns auf dem Weg nach Süden wieder zu sehen und machen ein paar Fotos vom TRAUMJÄGER, als Bernd unter Segel den Ankerplatz verlässt.

In der Zwischenzeit hat sich über das Wochenende der Ankerplatz vor Bajona in eine deutsche Kolonie verwandelt. Haben wir in Muros mit den Edenern die ersten Deutschen seit Wochen getroffen, liegen hier jetzt bis zu sechs Schiffe aus der Heimat. Am Montagabend gibt es an Bord von AORAI ein keines Treffen der, nach dem Aufbruch von Bernd, verbliebenen "deutschen Kolonie". Außer Claudia und Friedrich von der EDEN haben wir Gesa und Onno von der BALLERINA, Anne und Reiner von der MEERBÄR und Hilde und Uli von der TOFUA an Bord. Es wird wieder ein netter Abend an dem man die Leute kennen lernt, ihre Geschichten hört wann, wie und warum sie zur See gekommen sind, was sie für Pläne haben und wo ihre Route längs führen soll.

Heute, am Dienstag, wollten wir zumindest Bajona verlassen, um auch mal wieder etwas anderes zu sehen und versuchen zu den Islas Cies zu segeln. Unser Ankerauf Manöver unter Segel wird nicht nur von den Edenern, sondern auch von einem Spanier im Schlauchboot fotografiert. Mit unserem Rigg sind wir nun einmal etwas besonderes und auch auffällig. Gesa und Onno haben uns z.B. erzählt, daß sie uns irgendwo vor Asturien in Nordspanien schon gesehen haben. Unsere roten Segel am Horizont, parallel zueinander, hatten sie ein wenig verwirrt, denn sie konnten sich nicht vorstellen, was das für ein Schiff sein sollte. Jetzt wissen sie es.

Nur ein kleiner Trip von ein paar Seemeilen sollte es bis zu den Inseln werden. Doch mit nur wenig bis gar keinen Wind wird auch dies schwierig. Wir kommen noch relativ gut vom Ankerplatz weg, ab dann reduziert sich unsere Geschwindigkeit rapide. Uns kommt ein andere dschunkengetakeltes Schiff entgegen, die englische GYPSY BLUE. Die paar Worte, die wir wechseln, bedeuten, daß wir uns wahrscheinlich auf dem weiteren Weg nach Süden wieder sehen werden.

Susi verliert irgendwann die Geduld und wir motoren die zweite, größere Hälfte bis zu den Inseln. Auf diesem Teilstück kommt uns wieder der englische Wharram-Katamaran entgegen, den wir an fast der gleichen Stelle auf dem Hinweg nach Bajona schon getroffen haben. Wieder einmal bleibt es nur bei einem Hallo.

Dem Tipp von Gesa und Onno folgend ankern wir dann endlich am Südende der Insel Isla de Faro, denn der Hauptankerplatz auf der Ostseite soll voll, laut und unruhig durch viele Motorboote und Fähren sein. Wir haben noch Zeit um schon einen ersten Erkundungsgang über die Insel zu machen. Für Morgen beschließen wir, wie schon viele Campingurlauber heute, ein kleines Picknick einzupacken und an einer schönen Stelle den Sonnenuntergang zu beobachten. Der erste Eindruck von der Insel ist sehr schön, hier gefällt es uns.

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Mittwoch, 19.08.2009

Es hat sich recht schnell herausgestellt, daß unser Ankerplatz doch nicht so optimal war. Den ganzen Abend und selbst in der Nacht fuhren an dieser Stelle viele Fischer vorbei, und durch deren Schwell wurde es sehr unruhig. Daher sind wir mit dem ersten Sonnenschein aufgestanden und haben uns ein nettes Plätzchen doch auf der Ostseite gesucht und sind damit jetzt ganz zufrieden. Wir sind den halben Tag über die Insel gewandert, die landschaftlich sehr schön ist und durch ihre Berge auch sehr gute Aussichten auf das galizische Festland mit seinen Rias bietet. Es war eine gute Entscheidung hier hin zu fahren und noch etwas Zeit zu verbringen.

Zum Abend musste ich noch einmal in den Mast, denn unser Ankerlicht wollte nicht mehr leuchten. Wir haben in der Laterne eine LED-Birne, aber die muß von der Fassung ein leicht zu kleines Maß haben, denn sie verliert den Kontakt durch die Schiffsbewegungen. Also habe ich sie ausgetauscht gegen eine normale, aber auch deutlich mehr Strom verbrauchende Glühbirne.
Morgen Nachmittag wollen wir nach Porto aufbrechen. Mit dem Start zum Abend planen wir eine Ankunft am Morgen und damit bei Tageslicht. Das ist besser, als am Ankerplatz vor der Marina in Leixoes im Dunkeln anzukommen.

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Freitag, 21.08.2009

Beinahe hätten wir unseren Aufbruch verschoben. Der Donnerstag begrüßte uns mit kaltem, regnerischen Wetter, welches sich später in blauem Himmel in Nebel verwandelte:

Pünktlich zum späten Nachmittag jedoch löste sich der Nebel auf und wir konnten bei Sonnenschein ein schönes Ankerauf-Manöver unter Segel fahren. Ein paar Meilen weiter beim Cabo Sillero treffen wir auf die EDEN, die zufälligerweise zur gleichen Zeit von Bajona aus gestartet ist. Wir machen gegenseitig ein paar Fotos von unseren Schiffen unter Segel, immer wieder willkommen, denn meistens haben wir nur Fotos mit AORAI am Ankerplatz.

Zur Nacht hin versuchen wir immer mehr Fahrt aus dem Schiff zu nehmen, denn wir machen so gute Fahrt, daß wir vorraussichtlich schon um 2Uhr in Leixoes ankommen würden. Dies widerspricht aber unserem Plan im Hellen dort anzukommen. Also wird gerefft, bis s eigentlich nichts mehr zu Reffen gibt, wir segeln nur nochmit einem Segel, bei dem nur noch die ersten drei Panele stehen. Eigentlich ist das unsere Besegelung für starken Sturm, machen aber bei denn gut 5 Windstärken von hinten immer noch eine Fahrt von fast vier Knoten. So erreichen wir Leixoes aber genau zu Beginn der Dämmerung und lassen den Anker mit dem ersten licht des Tages in der Nähe der EDEN fallen. Wir hätten auch garnicht so sehr auf die Bremse treten müssen, denn der Hafen von Leixoes ist gut beleuchtet und der Ankerplatz leer.
Den restlichen Tag verbringen wir damit ein wenig durch Leixoes zu laufen und eine Busverbindung nach porto zu finden. Wir entdecken, daß an Leixoes ein sogenannter Yellow-Bus vorbei fährt. Die sind Touristen-Busse, mit denen verschiedene Rundfahrten angeboten werden. Am Abend beschließen wir mit Claudia und Friedrich, den Edenern, die Tour mit dem Bus morgen gemeinsam zu machen. Die Beiden waren heute endlich einmal beim Arzt, denn Claudia hat sich schon in Norwegen einen Fuß böse gestaucht, als sie das Schiff bei starker welle von einer Hafenmauer abhalten wollte. Seitdem humpelt sie durch die Gegend und der Fuß will nicht wirklich besser werden. Kontakt zu einem guten Arzt bekommen sie durch den hiesigen Trans-Ocean Stützpunktleiter. Der entpuppt sich als Reeder und Abkömmling der Portwein-Familie Burmester. Ein Besuch des Portweinkellers Burmester steht für morgen daher logischerweise auf dem Programm.
Im übrigen gibt der Arzt Entwarnung, es ist nichts gebrochen, es kann aber noch vier bis sechs Wochen dauern, bis alle Beschwerden verschwunden sind.

Am Nachmittag trudelt auch die restliche "deutsche Kollonie" aus Bajona ein: BALLERINA, MEERBÄR und TOFUA. Sie sind nicht direkt von Bajona gekommen, sondern hatten an der portugiesisch-spanischen Grenze einen Stopp eingelegt.

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Samstag, 22.08.2009

Die Idee den Yellow-Bus zu benutzen war gut. Wir konnten damit quer durch Porto fahren, hatten immer eine, wenn auch elektronische, deutsche Reiseinformation, und haben daurch viel gesehen.
Porto, d.h. die alte Innenstadt, ist eine schöne Stadt. Nicht im Sinne von prachtvoll und glänzend, auch wenn es viele prachvolle Gebäude gibt, sondern mehr durch die charaktervollen kleinen Gassen, alten Gebäuden, schmalen und verwinkelten Aufgänge und durch ihre Lage im Tal des Douros. Wir verlassen regelmäßig den Bus, um Porto auch zu Fuß zu erkunden. Am Ufer des Douro trinken wir ein Bier und Friedrich schaut sich hier die Anlegemöglichkeiten fü die EDEN an, denn sie wollen gerne noch einmal mit dem Schiff direkt in Porto liegen, um das Nachtleben besser genießen zu können.

Die Fahrt auf die andere Seite darf natürlich auch nicht fehlen. Hier stehen die ganzen Lagerhäuser und Keller der verschiedenen Portweinfirmen. Die bekannteste, und hier wahrscheinlich auch am besten vermarktet, ist Sandemann. Bei uns eigentlich nur bekannt für Sherry, ist es doch auch eine große Marke ür Portwein.

Nach ihrem gestrigen Besuch bei Herrn Burmester möchten Claudia und Friedrich verständlicher weise gerne zum Portweinkeller von Burmester, um dort eine verköstigung mit zu machen. Alle Portweinkeller sind auf einem Stadtplan am Ufer verzeichnet, so daß es kein Problem ist Burmester zu finden. Leider ist die Tür dort zu und einen anderen Eingang finden wir nicht. Wir sind kurz vorher aber an einem anderen Keller vorbei gekommen, der auch sehr nett war und so landen wir bei Krohne & Wiese. Wir werden herzlich Empfangen, brauchen nichts zu bezahlen und haben auch schon die Wahl zwischen einem süßen, medium oder trockenem weißen Portwein, bevor die nächste Führung beginnt.
Was soll ich sagen, der weiße Portwein war lecker, die Führung sehr informativ, die beiden darauf folgenden roten Portweine haben auch sehr gut geschmeckt und wir verlassen den Keller mit drei Flaschen Port im Rucksack.
Achtet bei den folgenden Bildern doch einmal auf die Jahreszahlen auf den Fässern und am Schild bei den Flaschen. Dies sind die Schätze der Familie, extra verschlossen und unverkäuflich:

Zum Abschluß des Tages gibt es an Bord der EDEN noch einen Absacker, bevor wir hundemüde in unsere Kojen fallen.

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Dienstag, 25.08.2009

Sonntag und Montag sind wir in Leixoes geblieben, Grund war meine Gesundheit. Am Sonntag habe ich fast nur im Bett gelegen, fühlte mich schlapp und hatte Durchfall. Die Edener, die aufgebrochen sind, um mit dem Schiff noch einmal nach Porto zu fahren, mußte Susi verabschieden. Montags ging es mir schon fast wieder gut, wir waren über Tag ein bischen einkaufen und abends auf der BALLERINA. Gesa und Onno erzählen, daß ihr Schiff ruhig zwei Meter kürzer sein könnte. Die BALLERINA hat eine Länge von 52 Fuß (ca. 15,5m), einen Tiefgang von 2,8m und eine Masthöhe von 23m. Damit sind sie schon recht eingeschränkt, wohin sie segeln und vor allem, welche Häfen oder Ankerplätze sie anfahren können. Nach einigen Jahren im Chartergeschäft benutzen sie jetzt selber dieses Schiff. Es zu verkaufen und dafür ein vergleichbares aber kleineres Schiff zu kaufen würde sich nicht lohnen.

Heute geht es, zwar nur mit kleinerem Schritt, weiter genn Süden. Zusammen mit den in Leixoes verbliebenen deutschen Schiffen segeln wir heute nach Aveiro. Schönes Segeln, aber ganz schön kühl, ohne lange Hose und zusätzlichem Hemd ist es zu kalt. Susi geht es nicht ganz so gut, wir haben die Welle von der Seite und sie legt sich mit einer Vomex hinn und verschläft den größten Teil der Strecke. Abends machen wir noch Besuche bei dem MEERBÄR und der TOFUA. Von Uli bekomme ich eine Trenndiode geschenkt, um die Solarpannele zusammen mit dem Windgenerator auf einen Laderegler zu klemmen. Ich habe den Verdacht, daß der Solarladeregler seinen Geist aufgegeben hat und eben nicht mehr regelt, sondern die Spannung der Pannele, die 20V erreichen kann, voll an die Batterien weiter gibt. Wir haben nämlich festgestellt, daß die Kapazität der Batterien stark nachgelassen hat und hoffen, daß sie durch die hohe Ladespannung nicht kaputt sind.

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Mittwoch, 26.08.2009

Basteltag. Wir erledigen einige Dinge an Bord, die repariert werden müssen wie z.B. das Aufklemmen der Solarpannele auf den Laderegler des Windgenerators oder die Verlegung einer neuen Verlängerung des Echolotkabels. Die Verbindung war draußen in der Deckshütte und war fast weggerostet, was teilweise zu recht abenteuerlichen Tiefenangaben führte. Um einen guten Ankerplatz zu suchen ist dies aber nicht sehr hilfreich. Mit der neuen Verlänerung kommt die Verbindungsstelle in den Rumpf und damit ins Trockene. Die Wäsche wird auch mal wieder gewaschen, so daß es Nachmittag ist, bis wir fertig sind.
Um uns Aveiro anzusehen ist es jetzt schon zu spät. Es soll ein recht nettes Städtchen sein und wird auch Venedig von Portugal genannt, da viele Wasserläufe hindurchfließen und es dementsprechend viele Brücken gibt. Wir wollen am nächsten Tag jedoch weiter nach Lissabon und auch die "deutsche Kolonie" verlassen.

Aveiro wird auf unseren Besuch verzichten müssen.

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Samstag, 29.08.2009

Tatsächlich sind wir am Donnerstag aufgebrochen und haben Aveiro unter Segel verlassen.

Kaum zwei Stunden unterwegs hüllt uns auf See dichter Nebel ein und unser Radargerät ist nun nicht nur ein hässliches Teil im Heckbereich sondern äußerst nützlich. Ein Segler ist irgendwo hinter uns aber auch einige Fischerboote um uns herum. Auf dem Radargerät können wir erkennen, daß in nur 0,3Seemeilen Entfernung ein Schiff an uns vorbei fährt. Wir hören die Maschinengeräusche, sehen können wir aber nichts. Wir schätzen die Sicht auf unter 50m.
Der ganze Spuk dauert gut zwei Stunden, bis die Nebelbank vorbei gezogen ist und die Sonne wieder scheint.

In der Nacht haben wir weiterhin guten Wind der uns nach Süden schiebt. Leider ziehen immer wieder Wolkenfelder durch, so dass es keine klare Nacht wird. Dafür ist das Meeresleuchten diesmal sehr stark und wir bekommen zweimal Besuch von Delfinen. Beim zweiten Mal bietet sich ein unbeschreibliches Schauspiel, denn wir segeln durch mehrere Fischschwärme, die man durch das Meeresleuchten ebenfalls sehr gut als leuchtenden Teppich sehen kann. Die Delfine, die wie Leuchtspurgeschosse hin und her flitzen, abrupte Wendungen machen oder Synchronschwimmen üben, pflügen bei jedem Schwarm einmal quer hindurch. Manchmal wird ein Schwarm auch von zwei-drei Delfinen zum Rest der Gruppe getrieben, die dann von einer anderen Seite in den Fischschwarm einfallen. Das ganze Spektakel wiederholt sich mehrere male, denn wir kommen immer wieder an einem Schwarm vorbei, dazwischen bleiben die Delfine bei AORAI.
Bei Tageslicht hätten wir diese Jagd nicht sehen können. Fotografieren konnten wir es leider auch nicht, dafür reicht unsere Ausrüstung nun wahrlich nicht aus. Ich weiß nicht einmal, ob ein Profi diese Nacht hätte auf Film bannen können. So bleibt es in unserer Erinnerung.

Dafür weiter Ärger mit unserer Elektrik. Unsere Batterien sind komplett runter und ich muß alle Verbraucher ausschalten, damit unsere Positionslampe wenigstens noch leuchtet. Zum Glück haben wir eine LED-Birne, eine normale Glühbirne würde uns wahrscheinlich noch den letzten Rest aus den Akkus saugen und sie damit vollständig plätten.

Hinter dem Cabo de Roca, dem letzten Kap vor Lissabon, macht sich ein kräftiger Kapeffekt bemerkbar und wir binden in jedem Segel drei Reffs ein, mit denen wir am frühen Morgen nach Cascais, einen Vorort von Lissabon, segeln, um dort vor Anker zu gehen. Am Ankerplatz angekommen treffen wir Claudia und Ede auf ihrer CUL8ER wieder. Sie kommen auch ganz fix herüber gerudert für einen kurzen Plausch, denn sie wollen heute schon wieder aufbrechen.

Den englischen Wharram-Katamaran TIKAROA aus Bajona sehen wir auch nur im Ankeraufmanöver. Vielleicht schaffen wir es ja einmal uns so zu treffen, dass wir uns auch in ruhe Unterhalten können.
Zum Ausruhen bleibt uns nur die Zeit bis zum frühen Nachmittag, denn dann kommt die Hafenpolizei vorbei und verscheucht uns, der Ankerplatz wird für das ganze Wochenende wegen Feuerwerk gesperrt. Wir machen uns daher auf den weg zu unserem ursprünglich auch geplanten Liegeplatz für Lissabon in Seixal. Dort wollten wir eigentlich erst am nächsten Tag hinfahren, sind wir halt schon eine Nacht früher dort.
Mit der Fahrt längs des Tejos kommen wir auch schon an einigen großen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei wie dem Seefahrerdenkmal und der Christusstatue:

Gegen 21.30 sind wir auch tatsächlich in Seixal angekommen. Mittlerweile wird es ja schon um kurz vor Neun dunkel, so dass wir die Ansteuerung im Dunkeln hatten, was aber kein Problem war, denn wegen der Fähren ist das Fahrwasser gut betonnt und befeuert. Dafür eine weitere nette Überraschung: hier liegt auch wieder die EXODUS mit den Norwegern Audhild und Sigurd!
Für die nächsten Tage steht Sightseeing in Lissabon an.

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