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August 2011

Die kapverdianische Zeit verläuft höchstwahrscheinlich nicht linear: gerade ist man ein paar Tage da, schon ist der August zu Ende und nicht viel geschafft.
Egal, wir hatten eine schöne Zeit mit Milan und seiner Familie (TO), der Crew von der SPARROW und Jens und Petra von der ANNI. Am coolsten ist es mit Silke und Pete durch Mindelo zu ziehen - sie kennen scheinbar jeden! Ohne die Beiden wären wir nie in Susanas Bar gelandet, einen Treff für Einheimische und "Langzeitlieger".

Ursprünglich wollten wir nur Wasser bunkern, das Schiff klar machen und uns ein paar Tage Erholung gönnen, bevor es weiter nach Olaho gehen sollte. Nachdem Alles fertig war, wir den Wetterbericht seit Tagen beobachtet haben und die Lebensmittel an Bord verstaut waren, kränkelte Tom einen Tag, dann hatte ich keine Lust und so diskutierten wir ernsthaft über einen Flug von hier nach Deutschland und so solls dann halt sein. Ein weiterer Grund ist das Wetter, was uns nicht so behagt. Erst hauptsächlich Wind aus Nord bis Nordost, und dann wegen des Azorenhochs ein großes Flautengebiet über 2-300 Seemeilen, die wir durchstehen müsste, denn soviel Sprit um hindurch zu motoren können wir nicht mitnehmen. Also bleiben wir hier und lassen Aorai unter der Aufsicht von Pete und Silke zurück.

Milan lädt uns zu seiner Familie zum Cachupa-Essen, einem traditionellen Mais-mit-Allem-Eintopf, ein. Seine schwangere Frau Ils ist Kapverdianerin aus Majo und spricht Englisch, Französisch, Portugiesisch und ein bißchen Deutsch, die beiden Söhne wachsen mit Kreol, Englisch und Deutsch auf. In der Wohnung steht ein großer Weinkühlschrank und so wird das Mittagessen mit dieser interessanten Familie sehr lang. Milan selbst ist vor 2 Jahren hier mit seiner FLEUMEL gestrandet und hat sich in Ils und die Kap Verden verliebt.
Am Wochenende vom 12. bis 14.08. war im Norden der Insel, in Baia das Gatas ein Musikfestival ganz groß angesagt. Mindelo ist ausgestorben in dieser Zeit, alles ist geschlossen, da wirklich Jeder dahin pilgert. Wir natürlich auch. 3 Segelboote machen sich auf den Weg in die Bucht und wir überlegen ein letztes Mal, den Absprung Richtung Portugal zu wagen und klarieren bei der Policia Maritim aus. Die Imigration ist (zum Glück) schon im Wochenende. Baia das Gatas stellt sich als ein kleiner, hübscher Ort mit 2 Bühnen heraus. Freitag Nacht startet dann die Party. Erst morgens um 7Uhr wurde die Musik abgestellt und ich stand völlig gerädert auf - jetzt kann ich auch nicht mehr schlafen! (Dieses Probleme hatte Tom natürlich nicht.) Erstmal ins glasklare Wasser springen zum endgültig wach werden. Jens und Petra holen uns zum Schnorcheln und Speerfischen ab und die wasserdichte Kamera kommt zum Einsatz. Nur entwischen die Fische immer dem Kameraauschnitt! Tom ist allerdings größer und nicht so schnell und wird eingefangen.

Mittlerweile wissen wir, wie hier die Party läuft: tagsüber wird geschlafen, um 23Uhr beginnt das Festival richtig und geht dann wieder bis 7.00 morgens. Wir drehen eine Runde um die Bühne, stimmen sich die Musiker ein? Oder wird hier so gespielt, damit auch wirklich Alle dran kommen? Für uns klingts nach anspielen des Liedes, abbrechen, 3 Takte des nächsten Liedes, abbrechen, diesmal 5 Takte des nächsten Liedes, dann räumen der Bühne. Ein wenig verwirrt ziehen wir uns zu einem Bierstand zurück - hier gibts wenigsten laut Techno! Überall sind Stände aufgebaut und es raucht das Feuer unterm Grill oder Fejoada-Kessel. Ein bißchen Höllen-Feeling mit dem Spiel der Schatten im Rauch gefällig!

Am nächsten Tag spaziere ich mit Petra am Strand entlang nach Calhau (ca. 4sm) um mal die Beine zu vertreten. In den brechenden Wellen kühlen wir uns ab und sind ein wenig überrascht, als uns Pete und Silke und Tom mit einem Blick auf die Uhr empfangen. Gleich geht die Sonne unter und Jens war schon in Sorge um Petra. Macht nichts, gleich gehts weiter zur Party Teil 3. Wieder Hüften schwingende Mädels und coole Typen aller Orten, die unvermeidliche Technomusik und dann tatsächlich der angekündigte Reggae. Alles in Allem nicht ganz der angekündigte Glanz, aber nette Party.

Gemütlich kreuzen wir zur Nordostspitze, um hinter dem Riff mit bestem Wind zurück nach Mindelo zu segeln. Kennen wir ja schon vom letzten Jahr und haben auch schnell nach dem ersten Reff das Zweite gesteckt. Zwischen den Inseln rollen die Wellen und Aorai schießt in den Hafen. Jetzt müssen wir uns wieder bei der Policia Maritim anmelden und es werden auch die Flüge zurück nach Deutschland gebucht.

Wir diskutieren mal wieder über den Verkauf von Aorai und mit unseren Träumen fürs Eis ist die Entscheidung für einen Stahlpott eigentlich auch schon gefallen. Auf einmal wird daraus Ernst und wir werfen unser begehrliches Auge mal probehalber auf den rostigen Eimer hier im Hafen. Ein vor 7 Jahren aufgebrachtes Boot mit schöner Linie und ganz schön viel Rost, kaputtem Motor, rottigen Segeln und Löchern an Deck. Aber irre viel Platz Innen! Pete hatte sich auch für BEN interessiert und beim Port Capitan mal nachgefragt. Es ist eine 12,5 Meter Petit-Prince! Viel Arbeit und Geld - Tom reizt das Projekt, ich würde lieber ein "fertiges" Boot kaufen.
Aber wir können erst mal Bilder und Anzeige zusammenbasteln und wenn Keiner AORAI will in die Karibik segeln. Tom baut den Ofen aus und ich erkläre mich zum entrosten bereit. Das Deck neu zu streichen war für Januar/ Februar sowieso geplant und ist nicht nur fürs aufhübschen. Das war ein Grund das Schiff auf den Kap Verden zu lassen, da es hier nicht regnet. (Regenzeit ist September)
Pete kommt mit seiner Sprayhood und Tom packt die Nähmaschine aus. Das Geschäft wird beschlossen: 4 Monate Boot bewachen gegen eine neue Sprayhood. Alle sind zufrieden. Die nächsten Tage wird gewerkelt, genäht und geflucht bis die neue, strahlend weiße Sprayhood wieder auf der SPARROW prankt. Zum Dank werden wir auch noch zum Abendessen ausgeführt! Isser nicht toll - mein Mann!

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