Hier gibt's weitere Berichte, einfach die rot gekennzeichneten Tage im Kalender anklicken:
Nach der Reparatur der Motoren haben wir in der letzten Woche noch weitere Arbeiten An AORAI erledigt. So haben jetzt auch die hinteren Luken der Stauräume eine sogenannte Labyrinthdichtung bekommen. In Olaho/Portugal hatten wir dies schon mit den vorderen Luken gemacht, jetzt waren auch die Anderen dran. Auch unsere Steckschotts haben eine Persenning bekommen, damit dagegen klatschende Wellen keinen Weg mehr in den Rumpf finden. Endlich beseitigen wir nach und nach alle undichten Stellen von AORAI.
Das interessanteste an Arguineguin für mich ist, daß ich in dieser Bucht zum ersten Mal Urlaub auf den Kanaren gemacht habe. Damals noch mit meinen Eltern, Es war der letzte gemeinsame Urlaub und ich hatte viel Spaß mit den Leuten, die ich in dem Urlaub kennen gelernt hatte. Von daher hatte ich gute Erinnerungen an diese Gegend. Erschreckend war nur, wieviel in den Jahren dazu gebaut wurde. Jetzt ist irgendwie jede mögliche Fläche zum Meer hin voll mit Hotels oder Appartmentanlagen.
Im Ankerfeld liegt auch ein kleines dänisches Boot mit einer jungen Familie, die wir einen Abend bei uns an Bord haben. Seitdem hat Susi eine neue Freundin: Nikoline
Es ist schön auch wieder mit gleichaltrigen Menschen zu reden, sind doch ansonsten fast alle anderen Segler die wir treffen im Alter unserer Eltern.
Bitte nicht falsch verstehen, mit denen haben wir auch viel Spaß, wie z.B. mit Hilde, Uli, Renate, Lothar und Roland, mit denen wir einen Grillabend bei uns an Bord veranstalten.
Was uns auch interessiert ist ein österreichischer Trimaran, der irgendwann in unser Ankerfeld kommt. Wir lernen dadurch Johann kennen, der mit seiner brasilianischen Freundin Rozi unterwegs ist. Wir sind erst einmal von ihrem Schiff begeistert, das mehr Raum bietet, als wir es uns vorgestellt hatten. Die Geschwindigkeiten, die dieser Tri erreichen soll, wollen wir gar nicht glauben: Spitze bis 24 Knoten und Johanns bestes Etmal (gesegelte Distanz innerhalb von 24 Stunden) liegt nach seinen Angaben bei über 400 Seemeilen. Für die gleiche Strecke würden wir vier Tage rechnen und würden sie bestenfalls in drei Tagen schaffen.
Johann hat die letzten Jahre in Brasilien verbracht, so waren er und Rozi natürlich beste Informationsquellen, wo wir doch jetzt auch nach Brasilien wollen. Wir bekommen viele brauchbare Tipps und einige schöne Fotos zu sehen - Brasilien wir kommen!
Von den Edenern erhalten wir die Nachricht: Treffen am 22.12. im Oyster Creek bei Banjul /Gambia.
Jetzt müssen wir uns langsam ranhalten, denn wir müssen vorher noch nach San Sebastian auf La Gomera, denn wir erwarten wichtige Post aus Deutschland. Wegen eines Kredikartenskandals in Deutschland, von dem wir natürlich nichts mitbekommen haben, bekommen wir neue Kreditkarten. Und die erwarten wir nun in San Sebastian. Ohne denen wird es schwierig an unser Geld zu kommen. Also wollen wir morgen früh zuerst nach Tenerifa segeln, um dort zu übernachten um dann übermorgen in La Gomera anzukommen. Wir hoffen, daß die Post schon dort ist, denn am Sonntag wollen wir endgültig die Kanaren in Richtung Westafrika verlassen
Bis jetzt können wir nicht bestätigen, daß auf den Kanaren immer viel Wind ist. Gestern sind wir früh gestartet, um im Hellen in Tenerifa anzukommen. So der Plan. Doch für die ersten acht Meilen benötigten wir acht Stunden. Abends haben wir uns dann auf eine Nachtfahrt eingerichtet und auf den Stopp bei Tenerifa verzichtet. So haben wir es tatsächlich geschafft heute Nachmittags um 16 Uhr San Sebastian zu erreichen, die letzten 12 Meilen dann sogar unter Motor, sonst hätten wir selbst das nicht geschafft. Aber wir haben einige Delphine und sogar Wale gesehen. Vor Tenerifa lebt eine große Gruppe von Pilotwalen, die für eine ganze Menge an kommerziellen Whalewatching Touren herhalten müssen. Uns begleiten sie in einigem Abstand eine ganze Weile.
La Gomera hat den Nimbus eine grüne Insel zu sein. Bei unserer Ankunft sieht sie genauso braun aus, wie alle anderen Inseln in den Kanaren auch, die wir bisher gesehen haben.
Zurück zum SeitenanfangEs ist zum Mäusemelken. Unsere Post haben wir fast sofort erhalten, aber wir kommen nicht weg von den Kanaren, denn das gute, schöne Azorenhoch gibt es momentan nicht mehr. Dies führt dazu, daß die Tiefdruckgebiete, die sich normalerweise im Nordatlantik tummeln, bis zu uns in den Süden ziehen. Die Folge ist Südwestwind oder gar kein Wind mit kühlen Temperaturen und Regen. Wir liegen schon fünf Tage hier in der Marina können uns aber nicht viel mehr leisten, denn jeder Tag kostet uns 25,- Euro. Dies ist der Nachteil, wenn nach Bootsfläche abgerechnet wird und man einen Katamaran hat. Auch Uli und Hilde von der TOFUA. die mit uns nach La Gomera gekommen sind, wird es hier zu ungemütlich und teuer. Gemeinsam entscheiden wir uns für eine Bucht an der Ostseite von Tenerifa, die auf der Karte aussieht, als wäre sie gut geschützt bei dem weiterhin zu erwartenden Wetter. Auch der Revierführer äußert sich positiv zu der Bucht. Also werden wir heute Abend San Sebastian verlassen, um wieder in der Nacht nach Tenerifa zu segeln.
Vorher haben wir uns noch von Cloe und Boris verabschiedet. Es sind die beide Franzosen, die eine kranke Katze an Bord hatten. Da sie die letzten drei Tage neben uns gelegen hatte, war auch der kleine Kater oft genug bei uns an Bord. Wenn wir länger auf La Gomera bleiben würden, hätten wir uns wahrscheinlich nach einem Tierheim oder ähnlichem für eine eigene neue Bordkatze erkundigt.
Eine interessante Sache gibt es über San Sebastian noch zu erzählen. Von hier sollte schon längst eine Regatta von Ruderbooten, richtig: Ruderbooten, starten, deren Ziel Antigua in der Karibik ist. Auf Grund der Wetterlage haben sie bisher den Start immer wieder verschoben und warten genauso wie wir auf besser Wetter. Dennoch recht mutig auch bei gutem Wetter, wenn man sich die kleinen Boote anschaut und sich fragt, wo denn derjenige schlafen möchte, der gerade nicht rudern muß. Übrigens, auf dem Foto ist ein großes Ruderbot abgebildet, die Meisten werden nicht von sechs Leuten gerudert sondern von einem oder zwei und sind daher deutlich kleiner.
Zurück zum SeitenanfangSeit fast zwei Wochen liegen wir mittlerweile in der Bahia de Abona auf der Ostseite von Tenerifa. Tatsächlich liegen wir hier gut geschützt bei den vielen Südwestwinden, die hier immer wieder über uns in Böen bis Sturmstärke ziehen. Ab und an dazu Regen. Wir haben das Gefühl einen verregneten Sommerurlaub an der Nordseeküste gebucht zu haben. Und irgendwie ist kein Ende in Sicht.
Das stimmt nicht ganz. Die Wetterkarten und Gribfiles, die Uli mit seinem Amateurfunk empfängt, lassen uns hoffen für nächsten Dienstag. Dann soll tatsächlich für drei bis vier Tage Nord bis Ostwind herrschen. Mit dem könnten wir so weit nach Süden gelangen, um den nächsten Tiefdruckgebiet zu entkommen. Das hoffen wir Alle.
Ansonsten passiert hier nicht viel. Bei schlechtem Wetter sind wir froh über unsere mit Filmen volle Festplatte, dann ist Heimkino angesagt.
Wenn einmal besseres Wetter ist gehen wir im klaren Wasser schwimmen, Schnorcheln an den Felsen macht auch Spaß. Unser Versuch mit der Reuse etwas zu fangen wurde von den einheimischen Fischern jedoch leider vereitelt, indem sie am morgen selber nachgesehen haben, was denn in der Reuse ist. Anscheinend war etwas drin, denn als wir die Reuse später einholen stellen wir fest, daß sie geöffnet wurde. Schade, so wird es jedenfalls nichts mit der Selbstversorgung. Mit Uli legen wir einen Abend ein langes Netz aus, welches er an Bord hat. nach drei Stunden holen wir es wieder ein, denn wir wollen am nächsten Tag keinen Ärger mit den Fischern bekommen. Der Lohn sind zwei Seebarben und zwei winzige Seezungen. Den Adlerrochen (ein Hai, der fast wie ein Rochen aussieht), der sich im Netz verfangen hat, lassen wir wieder frei, den keiner weiß, ob und wie man ihn zubereiten kann. So würde es gerade einmal für zwei Personen reichen (mit Beilage), aber Hilde besteht darauf daß wir den Fisch zusammen essen.
Mit Hilde waren wir mit einem Leihauto für einen Tag ein wenig auf Tenerifa unterwegs, haben uns Santa Cruz angesehen und haben im Inland tatsächlich echten Wald gesehen! Diesen Anblick hatten wir schon seit Monaten nicht mehr. Das war schon schön.
Das Auto haben wir noch dazu benutzt noch einmal unsere Gasflaschen aufzufüllen. Passenderweise ist eine Flasche bei uns genau einen Tag vorher leer geworden. Immerhin hat sie fast acht Wochen seit Arrecife gehalten.
Aber das ständige Warten macht langsam mürbe. Weihnachten wollten wir sicherlich nicht in den Kanaren verbringen. Mir schwebte zum Geburtstag eigentlich ein exotischerer Platz vor Augen mit Palmen, warmen Wasser und eine Strandbar mit einem kühlen Sundowner in der lauen Abendluft. Die Wirklichkeit brachte die Aussicht auf die Bahia de Abona, kräftigen Südwestwind, der einen warme Sachen anziehen läßt, einen kräftigen Seemansstew zum Essen und den Wunsch eher nach einem Glühwein. Dann eben nächstes Jahr die Palmen. Aber was wollen wir uns beschweren, wenn wir vom Wetter in Deutschland hören: Eiseskälte und meterhoch Schnee! Dann doch lieber die Bahia de Abona in der wir zu Weihnachten noch baden waren.
Zurück zum SeitenanfangGestern war endlich der Absprung! Zwischen Bangen und Hoffen hatten wir die Wetterkarten der letzte Tage studiert, die ein entsprechendes Wetterfenster angekündigt hatten, wonach wir mit nördlichen Winden die Kanaren verlassen können und genügend Zeit haben um aus dem Einflußgebiet der Tiefdruckgebiete zu gelangen.
Daher war gestern Mittag der Startschuß bei leichte Winden aus Nord, die dann zwar leider erst noch einmal auf West bis südwest drehten, was uns einen feuchten und etwas ungemütlichen Start bescherte. Aber im Laufe der Nacht und des heutigen Tages drehte er, so wie er sollte, auf Nord, so daß wir mittlerweile recht gemütliches Segeln haben und das Deck wieder trocknen kann. Die Dünung von max. drei Metern Höhe, hervorgerufen von den starken Winden weiter im Norden, läuft hier lang und gemächlich unter uns durch. Es ist schon interessant - bei einem Wetterbericht mit der Ansage von drei Metern Wellenhöhe in der Ostsee wäre dies ein Grund im Hafen zu bleiben. So unterschiedlich sind die Meere. Was im Antlantik mit seiner Weite und Tiefe kein Problem ist ist auf der flachen und engen Ostsee richtiggehend gefährlich.
Seit Gestern baden wir ja auch wieder unseren Köder unserer Angel. Im Gegensatz zu uns ist AORAI deutlich erfolgreicher im Fischefangen: Heute Morgen lag mal wieder ein kleiner Hornhecht an Deck, der Dritte auf unserer Reise mittlerweile:
Zum Glück sind wir auf den Fischfang nicht angewiesen für unseren Speiseplan, ansonsten wären wir schon lange verhungert.
Heute ist Silvester, große Jahresendstimmung kommt bei uns nicht auf, feiern werden wir wohl auch nicht und Feuerwerk gibt es erst recht nicht. Mal sehen wie die Nacht wird. Der Tag immerhin ist recht schön, bedeckt aber warm. Die Dünung hat abgenommen und das Segeln wird immer angenehmer. Ab und zu sehen wir noch einen Frachter, der in Nord-Süd Richtung an uns vorbei fährt.
Zurück zum SeitenanfangAch ja, für alle Paragraphenreiter und Schmarotzer, die der Meinung sind sich mit der Unwissenheit oder Gutgläubigkeit anderer Leute, die noch an das Gute im Menschen glauben, bereichern zu müssen (gilt z.B. für die Anwälte, die ihr Geld mit Serienabmahnungen verdienen): Hier geht es zu unserem Impressum und der Datenschutzerklärung.
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