Honu Schriftzug

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Montag, 01.02.2010

Gestern sind wir auch in Farafeni eingetroffen - im Schlepp der MIRA, die uns unterwegs eingeholt hat und bei uns längsseits gegangen ist. René und Marion kennen wir erst seit der Lamin Lodge, haben sie aber schnell in unser Herz geschlossen.

Heute waren wir bei der Immigration, denn unser Visa (28 Tage gültig) läuft mittlerweile langsam ab und wir verlängern es hier für weitere vier Wochen schnell und unkompliziert. Damit sind wir länger in Gambia als wir ursprünglich dachten. So schnell verrinnt die Zeit.
Der Markt in Farafeni ist beeindruckend interessant wie immer und wir kaufe Obst, Gemüse und vier Kilo Mehl, um endlich wieder Brot zu backen. Zurück an Bord werden die Einkäufe gewaschen und wir stellen erschreckt fest, daß das Mehl lebt: Käfer und Würmer sind reichlich enthalten und für Susi steht fest - daß Zeug geht über Bord. Tom ist gegen eine solche Verschwendung und siebt das Mehl aus. Die Käfereier gehen dabei natürlich nicht mit raus, also werden wir das jetzt alle zwei bis drei Tage wiederholen. Damit bekommt die Frage "Was ist sieben mal sieben?" eine ganz andere Bedeutung und die Antwort ist: "Viel Arbeit."

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Mittwoch, 03.02.2010

An unserem gestrigen Ziel Elephant Island haben wir gehofft die ersten Krokodile zu sehen, hatte aber kein Glück. Ab hier, mittlerweile fast 150km im Landesinnere, verdünnt sich langsam das Salzwasser und wir werden ab den nächsten Kilometern nach langer Zeit wieder in Süßwasser schwimmen.
Heute sind wir zusammen mit der MIRA bis Sea Horse Island gesegelt. Die CATORION fand das Segeln zu mühselig und ist unter Motor bis dorthin gefahren. Bei einem Fischer hatten wir uns Fisch gekauft, der als Filets auf den Grill wandert. Am Nachmittag waren wir mit Marion und René im Dingi unterwegs, um rund um die Flußpferdinsel auch entsprechende Tiere zu sehen. Aber wieder wurden wir enttäuscht und haben weder Hippos noch Krokodile gesehen, dafür tauchten die ersten Tse-Tse Fliegen auf.

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Donnerstag, 04.02.2010

Wieder einmal mußten wir heute früh aufstehen, um die richtige Tide mit uns zu haben. Das frühe Aufstehen sind wir gar nicht mehr gewohnt. Der Wecker dient schon seit langer Zeit nur noch der Zeitangabe und wir werde von alleine normalerweise zwischen 8.30 und 9Uhr wach. So segeln wir aber schon ab 7.30Uhr zusammen mit der MIRA bis Balangar. Der Segeltag ist wegen des wechselnden Tidenstroms schon um 11Uhr vorbei. Zu Mittag hat Susi ein Brot gebacken und aus den gestrigen Fischabfällen eine leckere Fischsuppe gekocht.
Anstatt, wie gedacht, am Nachmittag weiter zu segeln bleiben wir hier und laufen noch auf den Balangar Hill, von dem man eine fantastische Sicht über den Fluß und die Savanne hat. Der Hügel ist weit und breit auch die höchste Erhebung mit ganzen 60m über dem Meeresspiegel! Dort oben sehen wir wunderschöne Vögel: leuchtend grüne Papageien mit orangerotem Bauch, türkisblaue Vögel, schwarz-weiß gefleckte Kingfisher, Kingfisher in blau-weiß, stahlblaue Vögel, Vögel mit langem roten Schnabel......

Da wir kein vernünftiges Teleobjektiv haben können wir so gut wie keine Fotos machen, auf denen die Vögel wirklich gut darauf zu erkennen sind. Unterwegs haben wir bereits Pelikane und viele verschiedene Kranich Arten gesehen, Adler und Gänse (? schwarz-weiße Vögel, sehr groß, mit gefiederten Schwingen), Milane und natürlich auch Affen auf den Mangrovenspitzen. Aber entweder sind die Biester zu weit weg oder halten nicht still - keine Chance für die Kamera.

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Freitag, 05.02.2010

Und wieder klingelt der Wecker um 7Uhr, der Tidenstrom gibt es vor. Der Wind kann sich nicht entscheiden: Kaum haben wir die Segel oben schläft der Wind ein. Also runter damit, dafür Sonnensegel hoch und Motor an. gegen 11Uhr gehen wir vor einem Creek vor Anker und ärgern uns, als eine Stunde später die MARADI und die MIRA mühelos an uns vorbei segeln. Dafür hat Susi mal wieder Wäsche gewaschen, was dringend nötig war. Tom hat den Backbordmotor wieder in die Gänge gebracht und schreibt Mails vor, damit wir, wenn wir mal wieder Internet haben, schnell reagieren können.

Gegen 18Uhr beschließen wir noch die fünf Meilen zur MIRA zu motoren. Bei Stillwasser machen wir uns auf den Weg, sind aber anscheinend doch etwas zu früh gestartet und haben ein wenig Gegenstrom. Aber unser Backbordmotor funktioniert! Und da wir jetzt im Süßwasser sind bekommt er gleich einmal eine entsprechende Spülung.
Übrigens ist Susi zum Erdnussbutter -Yunkie geworden. Das Zeug, frisch auf dem Markt in Banjul hergestellt schmeckt super. Nicht nur mit Honig aufs Brot, auch in die Soße zum Reis eingerührt finden wir es toll. Zur Bevorratung werden wir wohl einen vollen 2,5kg Eimer kaufen.

Die CATORION ist heute ein Stück weiter gekommen und lag zuerst vor Kudang Tenda. Die vielen Kinder, die die CATORION dort aber geentert haben und da Duschzeug von der Badeplattform haben mitgehen lassen, vertreiben sie aber von dort und Lothar und Renate verholen sich ein paar Meilen weiter Flußaufwärts.
Abends sitzen wir auf der MIRA und beobachten die MARADI, wie sie sich mit dem Strom in die Nacht hinein treiben läßt - Wind zum Segeln ist keiner.

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Samstag, 06.02.2010

So schnell geben wir nicht auf und beginnen den Tag mit dem Versuch zu Segeln. An der Stelle, wo die CATORION und die MARADI ankern holt uns die MIRA aber unter Motor ein und nimmt uns wieder längsseits. Durch die "Motorfahrt" machen wir gute Strecke und erreichen zügig unseren geplanten Stopp für den heutigen Tag. Da wir aber noch gut zwei Stunden mitlaufenden Strom haben fahren wir weiter. Der Wind nimmt immer mehr zu und baut auf dem Fluß sogar eine kleine aber steile Welle auf, daß MIRA und AORAI richtig naß werden. Kurz vor Kuntaur lösen wir unseren Schleppverband auf und setzten die Segel, ab hier kommt der Wind nicht mehr genau von vorne und wir haben richtig Spaß.

Die CATORION, die vorgefahren war und vor Kuntaur schon vor Anker lag, geht doch noch einmal Anker auf und segelt uns hinterher. Der Wind schiebt uns an Baboon-Island vorbei und dahinter gehen wir vor Anker, ein- bis zweihundert Meter hinter dem Hinweisschild für den Nationalpark. Später kommen zwei Ranger vorbei, wollen pro Person 150,-Dalasi Eintrittsgeld für den Nationalpark, da wir schon darin ankern. Dafür können wir mit ihnen in unseren Dingis mitfahren und die Schimpansen bei der Fütterung beobachten. Bei, d.h. auf Baboon-Island wurde Mitte der 70er Jahre ein Projekt gestartet Schimpansen wieder anzusiedeln. Seitdem leben mittlerweile über 80 von ihnen in mehreren Gruppen wieder im Nationalpark. Sie werden regelmäßig, unter Anderem mit Brot, gefüttert, um sie auf diesem Wege immer mit Medikamenten versorgen zu können. Die Ranger gebe uns viele interessante Informationen zu den Schimpansen, die zu den Menschenaffen gehören. Im Englischen ist die Unterteilung leichter: Apes und Monkeys. Apes sind vergleichbar mit unserer Bezeichnung Menschenaffen, Monkeys dagegen sind im Prinzip alle Affen, die einen Schwanz haben.
Bei der Fütterung sehen wir tatsächlich viele Schimpanse. In dieser Gruppe sind die Mütter mit ihren Kindern, die männlichen Schimpansen leben in einer eigenen, getrennten Gruppe. Nur zur Paarung vermischen sich die Gruppen.
Die Mütter sammeln die ganze Nahrung ein (Brot, Kürbis, Orangen und Tüten mit Erdnüssen, die vom Boot in den Busch geworfen werden) und verteidigen sie lautstark gegen Paviane und andere Affen, die auch auf den Inseln leben.
Leide ist das Licht nicht mehr so gut und wir schießen viele unscharfe Fotos. Ein paar Hippos sehen wir sogar auch zum ersten mal, aber sie sind zu weit weg, um sie zu fotografieren.

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Sonntag, 07.02.2010

Heute guter Wind zum Segeln fast bis Georgetown (heute Janjanbureh). Ab dem Anfang von Kai-ai Island wird der Wind leider so unbeständig, daß wir unter Motor weiter fahren, aber nur noch ein kleines Stück, denn noch wollen wir nicht nach Georgetown. Die MIRA hat eine Stelle gefunden, wo Bananenstauden am Ufer auszumachen sind, hier bleiben wir für die Nacht. Kurz vor unserem Ankerplatz hatten wir noch eine dicke Schlange durchs Wasser schwimmen sehen - hier auf dem Fluß bekommt man schon einiges an Wildlife geboten!

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Montag, 08.02.2010

Zuerst Besuch beim Bananenbauern. wie sich herausstellt kommt er aus Guinea-Bissau und baut hier ein altes Haus aus selbst gemachten Lehmziegeln wieder auf, um dann seine Familie nachzuholen. Die Bananen, die wir bei ihm kaufen wollen schenkt er uns!!!

Zum Nachmittag machen wir uns wieder auf den Weg, aber mit Schwierigkeiten. Wir haben irgendetwas mit dem Anker aufgegabelt, was so schwer ist, daß wir mit der Ankerwinsch schon den Bug nach unten ins Wasser drücken. Mit Hilfe der MARADI und eine um unsere Ankerkette gelegte weitere Kette kommen wir doch davon frei. Zum Glück muß in diesem trüben Wasser keiner tauchen.
Die MIRA nimmt uns netterweise wieder einmal längsseits bis Georgetown.

Die CATORION, die schon vorgefahren ist und die MUPFEL von Paul und Selinda gefunden hat, sagt uns über Funk, daß sie im südlichen Kanal liegen. Wir können es nicht so recht glauben und fahren in den Nördlichen, wo wir auch kurz darauf die beiden Katamarane sehen und gehen hinter ihnen vor Anker.
Das Vorauskommando, bestehend aus Marion, René und Susi, stellt fest, daß wir vor einer Lodge liegen und Georgetown selber noch fast drei Kilometer weiter entfernt ist - Fußmarsch ca. 45 Minuten- das Bier 50,- und das Buffet 300,-Dalasi kostet. Für Gambia Verhältnisse also nicht gerade billig.

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Dienstag, 09.02.2010

Georgetown, ursprünglich nur ein Etappenziel, wird jetzt doch zum Endpunkt unserer Flußfahrt. In der Lodge gibt es Internet welches wir für Emails kurz nutzenund dann gehts zur "Stadtbesichtigung". Man ahnte es bereits, viel zu besichtigen gibt es nicht, der Markt ist leer aber auch hier sind die Menschen nett und freundlich, bis auf die fünf Jungs am Ufer - die Touristenfänger, die uns nicht glauben wollen, daß wir uns auch alleine zurecht finden.
Ein interessantes Schüleraustauschprogramm findet hier statt. Englische Jugendliche gehen hier zur Schule, werden im Internat betreut und lernen eine ganz andere Welt kennen, im Gegenzug gehen gambianische Schüler nach England.
Tom und Adi kaufen Brot, einheimischen Reis und Bohnen und unterhalten sich mit den Schneidern vor Ort über die hiesige Lebenssituation sowie die Möglichkeiten Geschäfte zu machen um damit seine Familie zu ernähren. Unterdessen warten Susi und Mary am Dingi und gerade Susi muß sich anhören wie toll Markus der "Fremdenführer" doch ist. Aber wie bereits erwähnt ist dies das erste Mal, daß einige Leute so aufdringlich sind.

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Mittwoch, 10.02.2010

Wir verabreden uns heute Alle zusammen zum Abendessen in ein kleines Restaurant, welches René und Marion gestern in Georgetown gefunden haben und in dem nach Vorbestellung eingekauft und gekocht wird. Wie überall wird es ein Besuch mit Familienanschluss, Frau und Kinder sitzen neben uns und wir erfahren wieder ein wenig mehr von Leben der Einheimischen. Vor dem Essen haben wir an der öffentlichen Wasserleitung am Markt noch vier Wasserkanister gefüllt. Das sollte für den Rückweg nach Banjul eigentlich reichen.

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Freitag, 12.02.2010

Wir machen uns auf den Rückweg, leider ohne Paul und Selinda von der MUPFEL noch einmal zu treffen. Auch die MARADI und CATORION wollen noch ein paar Tage in Georgetown bleiben. Aber wir haben die Internetverbindung in der Lodge gestern noch einmal benutzt, um ein paar Bilder hochzuladen und Emails zu verschicken, war dies doch nach langer Zeit wieder eine Möglichkeit, um mit der Außenwelt in Verbindung zu treten.
Zusammen mit der MIRA verabschieden wir uns von Renate, Lothar, Mary und Adi, setzen die Segel und segeln, bzw. motoren bis kurz vor Baboon Island, zum Segeln der ganzen Strecke fehlt leider der Wind.
Dafür sehen wir endlich unser erstes Krokodil! Fett und groß sitzt es auf einer Sandbank. Schnell schießen wir ein Beweisfoto, aber es zieht sich ganz schnell ins Wasser zurück, als wir versuchen näher heranzukommen.

Abends sitzen wir auf der MIRA und haben das Gefühl die Hippos ziehen in wenigen Zentimetern mit lautem Getöse an uns vorbei. Im Dunklen ist leider nichts zu sehen.

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Samstag, 13.02.2010

Gemütlich segeln wir Baboon Island entlang und wollen eine andere, nach den von der Port Authority ausgegebenen Unterlagen, erlaubte Route segeln, als uns ein Ranger aufhält und uns klar machen will, daß es eben nicht erlaubt ist diese Strecke zu befahren. Taktischer Fehler von Susi, als sie mit ihrem einfachen englischen Wortschatz sagt: "No, that's not true." Der Typ ist direkt angepisst, daß er seiner Meinung nach als Lügner bezichtigt wird und das noch von einer Frau!
Es bedarf ewiger Verhandlungen und einem Telefonat mit dem Zoll (eine andere offizielle Telefonnummer haben wir nicht dabei), um den Ranger davon abzubringen und Geld abzuknöpfen.
Anschießend gehts weiter bis ca. drei Meilen hinter Kuntaur, wo wir vor einem kleinen Dorf ankern. Von hier aus wollen wir uns die prähistorischen Steinkreise von Wassu ansehen.

René sammelt uns ein und am Ufer werden wir von vielen Kindern in Empfang genommen. Englisch wird zwar in der Schule gelehrt, aber auch in Deutschland sprechen die wenigsten fünf bis zehnjährigen Englisch und so behelfen wir uns mit Schlüsselwörtern und Gesten, um miteinander zu reden. "Wassu" wird verstanden und die Kinder bringen uns auf den Weg dorthin, die Horde biegt ab und nimmt einen anderen Weg zurück zum Dorf.
Wassu empfängt uns freundlich, die Polizei fragt uns woher wir kommen und ob es uns gut geht. Wir wollen als erstes unser "Kulturprogramm" absolvieren und gehen zu den Steinkreisen. Ursprünglich war nur ein kleiner Spaziergang geplant und so haben wir kein Geld dabei und stehen nun etwas ratlos vor dem Eingang. 50,-Dalasi pro Person, so viel Geld hat auch René nicht dabei, sagt aber großzügig: "Geht ihr mal, wir haben schon genug olle Steine gesehen."
Kaum sind wir in dem kleinen Museum über die Geschichte der Monolithischen Kultur kommen Marion und René nach. Der sogenannte "Stonecircleman" war lange in Deutschland, hat bei den Ausgrabungen der Steinkreise mitgeholfen und ein Herz für arme deutsche Segler, so daß die Beiden umsonst eingelassen werden. Jetzt können wir doch gemeinsam die alten, heiligen Steine besichtigen.
Im Museum erfahren wir einiges über die Herstellung der Steine, deren kulturellen Bedeutung und die Ausbreitung der Monolithischen Kultur von Nordeuropa (denkt z.B. an Stonehenge in England) bis Westafrika.
Die Steine zu berühren bringt Glück und einen kleinen Stein auf die Spitze zu legen soll deinen Herzenswunsch erfüllen, was wir natürlich auch alles machen!

Dann geht es zurück zum Dorf auf die Suche nach Brot und selbst für ein Tonic reicht das übrige Geld sogar noch . Der Markt ist schon lange vorbei und so beschließen wir morgen wieder nach Wassu zu gehen, diesmal mit Geld, um uns das Markttreiben anzusehen.

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Sonntag, 14.02.2010

Gesagt, getan! Wir gehen nach Wassu zum Markt zum einkaufen, aber vor allem zum schauen. Der Markt erscheint uns riesig für das kleine Dorf, eigentlich ist das ganze Dorf ein Markt. Da wo gestern lediglich ein paar leere Gestelle standen kann man heute kaum treten. Wir laufen durch eine Gasse voller bunt bedruckter oder glitzender Stoffe, dreibeinige Töpfe, Plastikeimer und -Schüsseln, Fahrradersatzteile, Radios und allerlei anderen Krimskrams. Und dann eine Reihe weiter: Klamotten in allen Größen und Farben von modern (heißt Jeans, T-Shirt und insbesondere Fußballtrickots) bis traditionell. Noch eine Reihe weiter: die Garküchen aus denen es lecker riecht und meist auch appetitlich aussieht (uns fällt dabei ein, daß wir noch nicht gefrühstückt haben), daneben stehen die Fleichverkäufer. Der Kopf und die Haut des verkauften Tieres liegen daneben auf dem Boden, so wissen auch wir, was dort angeboten wird. Weiter gehts zum Viehmarkt. Hier bekommt man Ziegen , Schafe und Rinder. Wir sind tatsächlich beeindruckt.

Mittlerweile meldet sich der Hunger nachdrücklicher und wir gehen zurück zu den Garküchen, um herauszufinden wo und was wir essen wollen. Unsere Entscheidung fällt auf Reis mit Sauce und gebratenem Reis mit Fisch. Pro Person 20,-Dalasi (lediglich etwas mehr als 50 Cent!), wir bekommen zwei ordentliche Schüsseln, futtern los und sind hinterher ehrlich überrascht, als es ans bezahlen geht: Susi will 80 Dalasi bezahlen, bekommt aber auf ihren Hunderter 60 Dalasis zurück. Als Susi den Fünfziger zurück gibt entsteht auf beiden Seiten große Ratlosigkeit, bis jemand mit Englischkenntnissen zur Vermittlung kommt, denn wir verstehen kein Wort Wolof oder Mandika, und die gute Fee des Hauses kein Englisch. Des Rätsels Lösung ist einfach, denn die großen Schüsseln, von denen wir zu Viert satt geworden sind, waren tatsächlich nur zwei Portionen. Also waren wir gut Essen für zusammen einen guten Euro.

Zurück an Bord stürzen wir ein kaltes Alster hinunter und schon gehts weiter mit dem Dingi zur Bergbesteigung auf den Red Hill. Die MIRA will dort trocken fallen, um ihre Riss am Kiel abzudichten. Der Ufergrund am Berg ist fest und damit gut geeignet.
Vom Red Hill aus haben wir eine wunderbare Sicht über den Fluß und wir genießen die aufkommende Abenddämmerung.

Kurz vor dem Dunkelwerden füllen Tom und René im Dorf vier Kanister mit Wasser. Die Kinder helfen dabei mit wachsender Begeisterung, bedienen die Pumpe und lassen sich nicht davon abbringen die gefüllten Kanister auf dem Kopf zurück zum Dingi zu tragen (wir reden hier immer noch von den Fünf- bis Zehnjährigen!).
Wie jeden Abend werden auf dem Platz am Ufer aus großen Palmwedeln Futons, Stühle und Bänke hergestellt. Verbunden werden die Einzelteile mit angespitzten "Palmnägeln" - äußerst interessant ihnen dabei zuzusehen - und das Ergebnis ist 100% Natur, sieht sehr schön aus und ist dabei auch sehr leicht.

Wir können uns gut vorstellen hier eine Weile zu bleiben und in die Dorfgemeinschaft einzutauschen. Doch - zu spät! Denn mittlerweile haben wir eine Verabredung auf den Kap Verden, auf die wir uns auch schon riesig freuen.

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Montag, 15.02.2010

Gegen 11Uhr kentert der Strom, wir gehen Anker auf und verabschieden uns von diesem schönen Fleckchen Erde und ihren Bewohnern. Die MIRA geht wie geplant und völlig problemlos vor dem Red Hill auf Land, wir verabschieden uns auch von Marion und René und segeln weiter. So weit ist es jedoch nicht, da der Wind einschläft und deshalb motoren wir mit dem Strom bis zum heutigen Ankerplatz hinter Carrols Warf.

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Mittwoch, 17.02.2010

Auf dem Heimweg schon die ganze Zeit den Wind ins Gesicht und jetzt schon wieder? Es ist wie verhext, aber nach der ersten Strecke unter Motor können wir heute dann doch noch segeln sogar mit halben und raumen Wind!Das macht richtig Spaß und AORAI läuft auch gegen den Strom noch wunderbar, also segeln wir immer weiter bis zum Sonnenuntergang. Eine richtig gute Strecke geschafft heute.

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Freitag, 19.02.2010

Gestern wieder 10 Stunden schönstes Segeln! Wir werden sogar recht lange von vielen Flußdelphinen begleitet. Wir sind überrascht über ihre Größe. Haben wir gedacht, daß sie vergleichbar mit den Schweinswalen in der Ostsee sind, müssen wir feststellen, daß sie das Format von ausgewachsenen Tümmlern haben, d.h. sie sind gut zwei bis drei Meter lang.
Wir ankern das letzte Mal im Fluß, wie schon auf dem Hinweg im Semi-Creek.
Heute segeln wir ca. drei Stunden, ab dann müssen wir den restlichen Weg nach Banjul motoren. Dort angekommen geht es direkt weiter Richtung Lamin Lodge. Auf halben Wege stoppen wir auf einer Sandbank und lassen uns geplant trocken fallen, um die Reste der Ölpest von Las Palmas zu entfernen und das Unterwasserschiff zu säubern. Durch den Wechsel von Salz- zu Süßwasser Flußaufwärts ist der ganze Bewuchs abgestorben und die Reste müssen die letzten Zwei Tage Supersegeln entfernt haben. Viel zu tun gibt es für uns also zumindest im Unterwasserbereich nicht. Wir sind zufrieden damit. Tom schreibt an den Berichten bis Mitternacht, dann schwimmen wir wieder auf und wir verholen uns in die Flußmitte für einen ruhigen Nachtschlaf.

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Montag, 22.02.2010

Ein ruhiger Montag in der Lamin Lodge. Wir hoffen, daß die CATORION heute eintrifft, um uns ein Buch zu bringen, welches wir der MUPFEL geliehen hatten. Die MIRA ist gestern ebenfalls hier eingetroffen und die HERMAN HEINRICH liegt auch wieder hier. Wie wir schon vor ein paar Tagen geschrieben hatten, hatte die Familie Fox auf ihrem Weg in die Karibik 250 Meilen vor der Küste Gambias wahrscheinlich mit einem treibenden Container kollidiert. Den "Füchsen" geht es mittlerweile wieder gut, wir sind natürlich gleich nach dem Ankerwerfen rübergerudert, um zu erfahren, was den nun wirklich passiert ist. Frank erzählt uns, daß der Backbordkiel weggerissen ist, er vermutet immer noch, daß sie mit ca. neun Knoten Fahrt einen Container erwischt haben. Eine Welle muß sie auf den knapp unter der Wasseroberfläche schwimmenden Container gesetzt haben, denn der hintere Teil des Kiels ist beschädigt, aber nichts im vorderen Bereich, wie man es normalerweise bei einer Kollision vermuten würde. Da das Schiff eine stabile und dichte Kielkonstruktion hat hielt sich der Wassereinbruch mit geschätzten 2000 Litern in Grenzen und sie konnten die 250 Seemeilen zurück segeln.
Die Reise ist für die Familie zwar mit ziemlicher Sicherheit hiermit beendet, aber Alle scheinen sehr gut mit der Situation zurecht zu kommen und planen jetzt natürlich neu für die nächste Zukunft.
Unsere nächste Zukunft sieht uns ab morgen an der Danton Bridge, weil es dort einfacher ist Geld, Lebensmittel und Wasser zu besorgen.

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Donnerstag, 25.02.2010

Die letzten Tage waren nicht wirklich Stress aber auch keine Ruhe. Am Dienstag waren wir nach unserer Ankunft an der Danton Bridge im Supermarkt in Serekunda. Für Unterwegs wollten wir ein paar Fruchtsäfte und Joghurt und andere Sachen dabei haben, die wir nicht auf dem Markt bekommen können. Dann hatten wir noch gehört, daß man recht günstig Gin, Wodka und Pastis kaufen kann (ungefähr 2 Euro die Flasche). Davon gibt es also auch noch jeweils eine Flasche.
gestern war dann Markttag zusammen mit Ibrahim, der sich eindeutig besser auf dem Markt in Serekunda auskennt und die Verproviantierung dort erheblich vereinfacht. Außer kiloweise Zwiebeln, Süßkartoffeln, Reis, anderes Gemüse und Obst wie Orangen und Kokosnüsse kaufen wir auch einen Eimer voll frischer Erdnussbutter.
Heute war dafür Behördengänge angesagt, d.h. ausklarieren bei der Immigration für Morgen und ein Besuch beim Zoll, um dem Officer dort für seinen Vermittlungshilfe bei unserem Problem mit dem Ranger bei Baboon Island zu bedanken. Bei der Port Authority gehen wir auch noch vorbei, um ihnen auch unser Problem bei Baboon Island zu schildern, damit die Unterlagen vielleicht irgendwann einmal korrigiert werden.
Auch das Atlantik Hotel besuchen wir das letzte Mal. Wir können Emails kontrollieren und verschicken. Die Aktualisierung der Webseite scheitert jedoch an der schlechten Übertragungsrate. Gegen Abend füllen wir an der Polizeistation an der Brücke noch einmal alle unseren leeren Kanister mit dem guten gambischen Wasser.
Wir verabschieden uns von Ibrahim und Baba, denn morgen verlassen wir definitiv Gambia. Wir wussten nicht, was uns erwartet und haben mit drei vielleicht vier Wochen gerechnet, die wir hier verbringen werden, daraus sind jetzt fast zwei Monate geworden. Dies spricht nur für Land und Leute und wir sind froh hier hin gesegelt zu sein. Die Eindrücke, die wir hier gesammelt haben sind einmalig und wir wollen sie nicht missen.

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