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Donnerstag, 04.03.2010

Puhaa... wir haben es tatsächlich geschafft!!! Und wir waren es auch. Gestern sind wir endlich nach einer sehr anstrengenden Überfahrt in Palmeira auf Sal eingetroffen.
Am Freitag den 26. Februar haben wir uns noch kurz nach unserem Aufbruch von der Danton Bridge mit Renate und Lothar unterhalten. Sie waren schon den Tag vorher in Banjul eingetroffen und hatten dort geankert. Nach dem kurzen Plausch verabschieden wir uns von den Beiden und starten mit dem restlichen mitlaufenden Strom in Richtung der Kap Verden. Der Wetterbericht warnte uns schon vor leichten Winden an den erste Tagen. Wir waren auch gar nicht so böse darüber und konnten gemütlich in eineinhalb Tagen die Strecke bis Dakar segeln.

Ab dort mußten wir mit einer Winddrehung auf Nord rechnen, die auch kam, und uns mit einem astreinen Amwindkurs "belohnte". Es mag ja Leute geben, die so etwas mögen, wir gehören eindeutig nicht dazu.
Der Sonntag beginnt noch nett mit einem langen Besuch von Tümmlern und macht dann weiter mit Wind und Welle von vorne, es scheppert und kracht, draußen ist alles naß, so daß man sich dort nicht aufhalten kann. Die Alternative ist der Aufenthalt in den Rümpfen, was unseren Mägen nicht wirklich gefällt. Wir wechseln uns ab in den Phasen, in denen man ungestört schlafen kann und in denen man sich alle 10-15 Minuten aus der Koje quälen muß, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist, wir noch in die richtige Richtung segeln und kein anderes Schiff in unsere Nähe kommt. Zumindest kommen diese Tage unseren Figuren zu gute, denn gegessen wird nicht.
Am Montag müssen wir einmal beidrehen, um Ordnung an Deck zu schaffen: Das Dingi hat sich etwas in seiner Verzurrung gelöst und muß neu festgebunden werden, seine Plane ist an den Befestigungsösen eingerissen und bietet nicht mehr den Schutz, so daß das Dingi fleißig Wasser sammelt, was wir gleich ausschöpfen. Schlimmer jedoch ist, daß unsere vorderen Luken zu den Bugstauräumen immer noch nicht dicht sind. Auf einer Seite ist der Stauraum zur Hälfte wieder mit Wasser gefüllt, was weiteres Schöpfen bedeutet.
Am Abend müssen wir feststellen, daß durch die Stampferei in den Wellen das Backbordlattenrost neben dem Ankerkasten irgendwann über Bord gegangen ist. Ein weiterer Beweis für uns: Amwindkurse sind sch...., gehen aufs Gemüt und Material.

Die Situation ändert sich erst im Laufe des Dienstags, als der Wind etwas nachlässt und immer mehr auf Nordost dreht. Für uns bedeutet es einen deutlich angenehmeren Kurs, der uns jetzt genau nach Sal führt, was vorher noch gar nicht so sicher war.
Mir geht es dann schon langsam immer besser, nur Susi braucht bis Mittwochvormittag, um das gleiche zu sagen. Großer Vorteil ist auch, daß wir die ersten Berge von Sal erkennen können und uns sicher sind an diesem Tag noch im Hellen in Palmeira anzukommen. Damit war dann am Nachmittag, nach einem kurzen Stück hervorragendem Segeln mit achterlichem Wind unsere bisher schlimmste Segelstrecke hinter uns.

Heute haben wir uns dann den Aufräumarbeiten und der "anstrengenden" Prozedur der Einklarierung gestellt. Letzteres sah dann so aus, daß wir den hier ansässigen TO-Stützpunktleiter (TO= Verein Trans Ocean) anriefen und um Infos baten. Ein Treffpunkt an Land wurde ausgemacht und ich habe mich, ausgerüstet mit alle Papieren, dorthin begeben, während Susi an Bord geblieben ist, um dort weiter zu arbeiten. Nach unseren Informationen hätten wir zu Flughafen gemusst, um dort einzuklarieren. Die Praxis sah dann so aus, das wir je einen Besuch bei der örtlichen Polizei und einen bei der Hafenpolizei absolvieren mußten. Und da Palmeira so groß ist, brauchten wir für den ganzen Behördenkram, wenn es hoch kommt, zehn Minuten. Die anschließende Einweisung von Karl-Heinz, genannt Carlos, bei einem Glas Wein (vielleicht waren es auch zwei oder drei?) nahm dann deutlich längere Zeit in Anspruch.
Das erste Willkommen auf den Kap Verden war auf jeden Fall sehr herzlich. Wenn das so bleibt, wird es hier schon wieder sehr schön.

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Freitag, 05.03.2010

Arbeitsreicher Tag, denn AORAI soll für den Besuch von Nicka und Ralf ja schön aussehen und vor Allem überall betretbar sein. D.h. das Lattenrost mußte neu gebaut werden und der Rest des Schiffe trockengelegt.
Am Nachmittag hatten wir AORAI wieder in einen ansehnlichen Zustand gebracht und machen uns nun auf zu Carlos und Elisabeth, seiner Frau, um bei ihnen auf das Taxi zu warten, welches uns zum Flughafen bringt um Nicka und Ralf abzuholen. Die Beiden werden erst um 1Uhr in der Nacht ankommen, es wird also spät werden, bis wir tatsächlich im Bett landen werden.

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Samstag, 13.03.2010

Zum Glück sind Nicka und Ralf nicht zu anspruchsvoll. Jetzt sind sie schon eine Woche bei uns auf den Kap Verden und haben noch nicht viel gesehen, aber ich denke, doch schon einiges erlebt. Zum einen sind da die diversen Abende mit Carlos bei Arminda (ist sozusagen der Seglerstammtisch), wo es immer reichlich Rotwein gibt. Eva und Steve mit der MUSIC sind ebenfalls hier eingetroffen, nur auf die MIRA warten wir immer noch, denn Marion und René wollten nur ein paar Tage nach uns von Gambia los segeln und uns hier auf Sal treffen.
So machen wir einen Ausflug nach Espargos, der Inselhauptstadt, gehen dort das kapverdische Nationalgericht Cachupa essen, nur über die Getränkepreise sind wir etwas überrascht. Das trifft sogar auf Carlos zu, der mit uns gefahren ist und die Preise auf der Insel kennt.
Einen anderen Tag fahren wir zusammen mit Eva zum Olho Azul, dem blauen Auge, einer von oben offenen und mit Meerwasser durchspülten Grotte. Wenn das Mittagslicht dort hinein scheint, ist die Farbe des Wassers in der Grotte strahlend blau. Neben der Grotte ist eine Einbuchtung in der Küste, in der der Atlantikschwell hineindrückt, wie in einem riesigen Whirlpool durcheinander wirbelt und an den steilen Felsen meterhoch zerplatzt. Insgesamt ein beeindruckendes Erlebnis.

Dann lernen wir Henriette (Holländerin) und Alex (Argentinier) kennen. Ein sympathisches Paar, wobei wir mit Henriette Deutsch spreche können, während die Unterhaltungen mit Alex etwas schwieriger, jedoch nicht unmöglich sind - er spricht nur Spanisch und das hiesige Kreolo, aber mit sehr bildhafter Gestik.
Ein Abend wird mit Allen auf der MUSIC verbracht, wobei der Schiffsname Programm ist. Steve spielt stundenlang Gitarre und Henriette und Alex bringen noch einen befreundeten Trommler mit.

Aber heute wollen wir endlich Palmeira verlassen und zu der nur ein paar Meilen südlich gelegenen Bucht Murdeira segeln. Dort wollen wir ein paar Tage entspannten Badeurlaub verbringen.

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Donnerstag, 18.03.2010

Und schon ist der Badeurlaub wieder vorbei. Nach gut zwei Stunden Kreuzen bei nicht all zu starker Welle sind wir heute wieder in Palmeira angekommen.
Die letzten Tage haben wir mit Faulenzen, Schwimmen, Schnorcheln und Angeln verbracht - Urlaub eben. Am Strand waren wir, obwohl jeden Tag geplant, nicht einmal. Wenigstens hatten wir an einem Tag Anglerglück und konnten Abends lecker frischen Fisch essen.

Wir haben auch noch einen weiteren Grund heute wieder in Palmeira zu sein, als daß der Urlaub von Nicka und Ralf seinem Ende entgegen geht - Susi hat heute Geburtstag! und hat natürlich schon Geschenke bekommen. Zur Feier des Tages wollen wir, nach dem Geburtstagskuchen am Nachmittag, Abends gemütlich Essen gehen.

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Samstag, 20.03.2010

Gestern war ein Tag des Wartens, denn Nicka und Ralf hatten am Vormittag alles gepackt, aber ihr Flug ging erst in der Nacht um 2Uhr. An solch einem Tag passiert nicht mehr viel. Abends habe wir erst ein Abschiedstrunk bei Arminda gehabt und sind anschließend zu Carlos gegangen, bei ihm war es deutlich angenehmer zu sitzen, denn der Wind ist Abends recht frisch und wird ungemütlich kalt.
Nach mehrfachen Beteuerungen, daß es in Ordnung ist, fahren wir nicht mit zum Flughafen und verabschieden uns von Nicka und Ralf in Palmeira. Es war schön mal wieder alte Freunde um sich zu haben und wir glauben, daß die Beiden sich bei uns auch wohl gefühlt haben und ein schöne Zeit hatten.
Danke für den Besuch!

Der restliche Tag heute flog auch so einfach vorbei mit ein wenig Aufräumen und sich wieder daran gewöhnen allein zu sein.

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Sonntag, 21.03.2010

Heute war die Feier zu Ehren von São José, dem Dorfheiligen, die Eingeleitet wird durch eine große Prozession von Espargos nach Palmeira. Anschließend wird ein Gottesdienst unter freiem Himmel abgehalten, denn in der kleinen Kapelle am Hafen wäre kein Platz für all die Menschen, die heute nach Palmeira pilgern.

Wir sind mit dabei und haben auf Anraten Carlos' Essgeschirr mitgebracht. Zum Mittag gibt es für Alle freies Essen - Cachupa, das einheimische Maisgericht, Reis mit Huhn und eine Suppe. Es reicht knapp zum Sattwerden, dann sind die riesigen Töpfe auch schon leer. Wer noch Hunger hat kann sich an den Grillständen rings herum mit Fleischspieße und Hühnerbeinen eindecken. Die sind natürlich jetzt kostenpflichtig und haben einen deutlichen Festtagszuschlag, weswegen wir uns und dort nicht so viel holen, wie wir wollten.
Zusätzlich zur Dorfdisco kommt am Nachmittag für eine Stunde eine Trommlergruppe nach Palmeira. Interessant ist, daß sie ihren Rhythmus von einem Dirigenten vorgegeben bekommen - das ist mal was Neues. Auf jeden Fall bringen sie eine gute Stimmung unter die Menschen.

Irgendwann Abends gehen wir zurück an Bord, die Party an Land geht natürlich noch weiter bis tief in die Nacht.

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Mittwoch, 24.03.2010

So langsam drängt es uns auch weiter, wir wollen nach São Nicolau, denn dort soll es deutlich grüner sein, was gegenüber Sal nicht schwierig sein kann, und man soll dort gut in den Bergen wandern können. Etwas Bewegung würde uns mittlerweile gut gefallen.

Vorher haben wir hier ausklariert, unsere Ausreisestempel in den Pässen und einen Zettel erhalten, der uns berechtigt nach São Nicolau zu segeln. Wasser ist gebunkert, ein bisschen Gemüse und fünf Packungen Chorizo gekauft.
Heute gab es für mich durch Carlos noch eine praktische Einweisung ins Grundangeln, damit wir in Zukunft dabei etwas mehr Glück haben. Bisher haben wir nur versucht mit einem nachgeschleppten Köder während des Segelns einen Fisch zu fangen. Aber auch Fisch am Ankerplatz zu angeln ist ja auch nicht schlecht, wenn es klappt. Dafür sind wir an die felsige Küste nördlich von Palmeira gegangen und haben direkt an der Kante tatsächlich einige Fische aus dem Wasser geholt. So haben wir für heute Abend für jeden zwei Fische. Die restlichen Fische, die wir auch noch geangelt hatten, verteilt Carlos in der Nachbarschaft - das ist aktive Nachbarschaftshilfe!

Alles ist also erledigt und wir werden morgen zur Nachbarinsel aufbrechen.
Obwohl gerade Susi am Ankunftstag in Palmeira etwas enttäuscht war - karge Insel, unscheinbares Hafendorf (Stadt kann man zu Palmeira nicht sagen) mit Wracks im Hafenbecken und die Aussicht auf Öltanks - viel uns der Abschied von Sal und dabei natürlich insbesondere von Carlos überraschend schwer. Haben wir ihn und seine Frau Elisabeth in den letzten Wochen doch gut kennen und schätzen gelernt. Etwas bedrückt waren wir von der Nachricht, daß Elisabeth, die letzte Woche zurück nach Deutschland geflogen ist, am Wochenende ins Krankenhaus gekommen ist. Gesundheitlich geht es ihr leider nicht so gut und sie wird wahrscheinlich mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen müssen. Wir wünschen ihr gute Besserung und alles Gute.
So nehmen wir endgültig Abschied und hoffen, daß wir Carlos irgendwann vielleicht doch noch einmal wieder treffen.

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Donnerstag, 25.03.2010

Der frühe Vogel fängt den Wurm: so geht der Spruch. Da wir normalerweise nicht auf Würmer stehen, haben wir es normalerweise auch nicht mit dem frühen Aufstehen. Aber heute sind wir tatsächlich früh unterwegs gewesen, denn gute 60 Seemeilen lagen vor uns und wir wollten, wie eigentlich immer, im Hellen ankommen.
Wir hatten von Anfang an guten Wind, der uns im Schnitt mit über 6,5 Knoten voran schob. Damit waren wir in knapp 10 Stunden schon am Ziel, dem kleinen Ort Carrical im Südosten von São Nicolau. Die paar Häuser, aus denen die Siedlung besteht, haben wir erst sehr spät an der Küste erkennen können. Doch dann öffnete sich die Küste und ließ den Blick frei auf eine kleine grüne Oase in der kargen und felsigen Küstenlandschaft.

In dieser Oase wollen wir ein paar Tage verbringen und die Umgebung erkunden.

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Freitag, 26.03.2010

Manchmal ist es auch ganz einfach mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten. Manchmal auch ungewollt.
Kaum sind wir wach kommt ein Mann aus Carrical zu uns herüber geschwommen und erzählt uns irgendwas auf Kreolo, was ich natürlich nicht verstehe. Er schwimmt ein bisschen um AORAI herum und Susi fragt, ob ich ihn ertrinken lassen will. Da kommt er auch schon von alleine an Bord gekrabbelt. Er macht auch keinen bedrohlichen Eindruck, so daß ich ihn nicht sofort wieder herunter schubse. Dann stellt er sich als Manuell vor und quatscht mich ohne Unterlass die nächsten zwei Stunden in Kreolo voll. Susi, die sich zuerst nicht hat blicken lassen, kommt dann auch irgendwann aus ihrem Versteck und will von mir wissen, was Manuell eigentlich so erzählt - ich kann es ihr nicht sagen. Mit vereinten Kräften, von höflich bis äußerst direkt, schaffen wir es Manuell davon zu überzeugen wieder nach Hause zu schwimmen.
Endlich kommen wir zu unserem Frühstück. Den restlichen Tag verbringen wir an Bord und morgen wollen wir dann ein wenig durch die Gegend hier laufen.

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Samstag, 27.03.2010

War nichts mit Laufen. Am Morgen werden wir wach von einigen Böen, die sich durch das Tal beschleunigen und dann auf unseren Ankerplatz stoßen. Unter diesen Bedingungen wollen wir AORAI nicht alleine lassen und wissen noch nicht einmal, ob wir es schaffen gegen den Wind an Land zu rudern. Susi möchte auch gerne mit ihrer Oma telefonieren, die schon am Donnerstag Geburtstag hatte. In Carrical gibt es aber kein Telefonnetz, wir können also niemanden anrufen.
Also gehen wir Ankerauf Richtung Tarrafal und setzten das erste Segel mit zwei Reffs, bei diesem Wind sollte das ausreichen. Kaum ist das Segel oben beruhigt sich das Wasser und der Wind. Fünf Minuten später sind beide Segel oben - ohne Reff und wir dümpeln nur noch dahin. Hinter uns können wir erkennen, wie weit die Fallböen reichen, ansonsten ist nicht viel Wind. So hatten wir uns das nicht vorgestellt.
Ein Stückchen weiter finden wir dann doch noch etwas Wind, der uns zügig zur Südspitze von São Nicolau bringt. Dort wieder das gleiche Spiel - kaum haben wir die Ecke erreicht, überfahren wir eine sichtbare Grenze und der Wind ist weg. Wir müssen zwei Meilen unter Motor fahren, bis wir wieder segeln können. Interessanterweise hat der Wind jetzt auf Süd gedreht und wir können mit achterlichem Wind nach Tarrafal segeln, womit wir nun überhaupt nicht gerechnet hatten, herrscht hier doch in der Regel der Passat aus nordöstlichen Richtungen. Tarrafal erreichen wir am Nachmittag nach sieben Stunden und haben gerade einmal 22 Seemeilen in dieser Zeit geschafft. Aber auf jeden Fall war es ein interessanter Segeltag.

In Tarrafal angekommen sehen wir hier auch die NINU II von Henriette und Alex vor Anker liegen, ansonsten ist der Ankerplatz leer, abgesehen von den hier ansässigen Fischern und drei anderen Segelbooten, die so aussehen, als ob sie schon einige Jahre hier liegen würden - halbe Wracks also.

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Dienstag, 30.03.2010

Irgendwie geht es nicht vorwärts. Am Sonntag waren wir zuerst bei Henriette und Alex kurz an Bord, haben erfahren, daß sie auch schon einschlägige Erfahrungen mit Manuell in Carrical hatten (aufdringlich aber harmlos) und waren an Land um den hiesigen TO-Stützpunkt zu besuchen. Der wird von Henny, einem Holländer, geleitet. Mit ihm halten wir ein nettes Pläuschen in seiner Pension und er gibt uns gute Tipps und eine Karte für Wanderungen hier auf der Insel.
Seit gestern dagegen kommen wir nicht mehr von Bord, da es angefangen hat in Böen kräftig bis in sturmstärke zu blasen. Der Spaß begann schon Sonntagabend mit Böen aus den unterschiedlichsten Richtungen, die uns dazu gebracht haben uns zweimal in der Nacht einen neuen Ankerplatz zu suchen. Einmal hatte sich der Anker gelöst, komischerweise direkt nachdem wir unseren Hahnepot verlängert hatten, was dies eigentlich gerade verhindern sollte. So wurde es eine recht unruhige Nacht. Den ganzen Montag blies es dann in Böen richtig kräftig. Immerhin jetzt aus einer Richtung und unser Anker hält seitdem einwandfrei. Teilweise erreichen uns starke Sturmböen, die es schaffen auf dem kurzen Stück vom Ufer bis zu uns das Wasser aufzuwirbeln, die Gischt von den Wellen zu reißen und uns an Deck mit einem feinen Wassernebel zu besprühen. Resultat ist eine anwachsende dichte Salzschicht auf dem ganzen Schiff.

Auf jeden Fall schaffen wir es bei diesem Wind nicht an Land zu rudern. Heute wurde Susi schon unruhig, sie wollte ins Internet und zur Capitaneri, ich wollte AORAI nicht alleine lassen. Die Rettung kam in Form von Henriette, die an Land wollte und Susi fragte, ob sie mitkommt. Alex fuhr die Beiden mit ihrem motorisierten Dingi zum Hafen. Zurück kam Susi voll bepackt mit Gemüse, Brötchen, Wein und der Nachricht, daß wir noch mal zur Capitaneri müssen. Denn dort wollten sie das Original unseres Flaggenzertifikates haben und nicht die Kopie. Wird das Wetter ruhiger, wonach es momentan aussieht, rudern wir heute noch einmal mit unserem Dingi an Land und können vielleicht sogar die Webseite aktualisieren.

Die Aktualisierung hat funktioniert - wunderbar.
Gleichzeitig haben wir bei Henny eine österreichische Familie kennen gelernt, die gerade heute angekommen ist und Gäste in der Pension von Henny sind. Hans, genannt Jonny, läßt es sich nicht nehmen uns mit seinem frisch gemieteten Auto zum Hafen zu fahren. Wir verabreden uns direkt noch zum Frühstück bei uns an Bord für morgen Früh. Den Abend verbringen wir mit Henriette und Alex, die auf einen Wein zu uns gekommen sind. Sie erzählen uns, daß wir gestern Wind im Schnitt von 48 und in der Spitze bis 61 Knoten hatten, d.h. echte Sturmböen! So viel Wind hatten wir bisher noch nie.

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Mittwoch, 31.03.2010

AORAI wird zur Badeanstalt. Franziska, Veronika und Valentina, die drei Mädels von Verena und Jonny, scheinen sich nach einem reichhaltigen Frühstück bei uns ab Bord wohl zu fühlen. Sei es beim Baden oder mit ein paar Donald Duck Büchern, die wir von der HERMAN HEINRICH bekommen hatten. Deckshütte, Deck und Kojen werde kurzerhand in Beschlag genommen. Wir haben ja genug Platz, so daß jeder sein Eckchen findet, wo er sich wohl fühlt.

Es wird ein schöner Tag, vor allem, als wir kurz entschlossen mit den Fünfen am Nachmittag AORAI verlassen und zum wohl schönsten Strand auf São Nicolau mitfahren.
Der Strand ist wirklich sehenswert, absolut leer, weil er so schlecht zu erreichen ist, hat schönen Sand, klares Wasser und Felsen zum Schnorcheln. Also alles, was das Herz begehrt. Einziger Wermutstropfen: Susi wird direkt von der ersten Welle durch gewirbelt und muß feststellen, daß sie dabei ihren Ehering verloren hat. Zu Dritt suchen wir mit Taucherbrille und Schnorchel in der Brandungszone vergeblich nach dem Ring. Ab heute ist Susi also auch mit Neptun verheiratet.

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