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Mittwoch, 02.09.2009

Wie schon in Porto haben wir in Lissabon eine schöne Zeit gehabt. Sicherlich ist es schwierig Porto mit Lissabon zu vergleichen, aber Porto hat uns doch ein Stück besser gefallen, wahrscheinlich weil es nicht so weitläufig ist wie Lissabon.
Geschickterweise wollten wir uns am Montag in Lissabon einige Gebäude und das schöne Hieronymuskloster von Innen ansehen, wußten aber nicht, daß in Portugal Montags gerne alles geschlossen ist. Den Torre de Belém am Ufer des Tejo wollten wir eigentlich gleich erobern und in Besitz nehmen (deshalb posiert Tom schon mal davor) so gut gefiel er uns. Eine Besonderheit dieser Stadt sind 3 alte öffentlich Fahrstühle welche die Ober- mit der Unterstadt verbinden. Für den guten Blick auf den Tejo sorgen die vielen Aussichtspunkte mit sehr schön gestalteten Balkonen.
Sie sind überall in Lissabon, Azulejos, die wunderschönen gekachelten Fassaden findet man nicht nur an Kirchen und schönen alten Gebäuden. Diese kleinen Kunstwerke sind allgegenwärtig - in Einkaufshallen, Bahnhof, Plätzen. Dann haben wir uns in der Alfama, der Altstadt aufgehalten und sind natürlich auch mit der urigen Straßenbahn (Linie 28) gefahren, die durch die kleinsten Gassen fährt und nur knapp an den Hauswänden vorbei schrammt. Innen ist diese Tram komplett mit Holz ausgestattet, ein Relikt wohl aus den 30er Jahren. Besonderes zu erzählen gibts irgendwie nicht, ist halt auch nur eine Stadt, dafür hier ein paar Fotos:

Interessant waren wieder die Leute, die wir am Ankerplatz getroffen haben. Ein französisches Paar kam eines Tages bei uns mit dem Dingi längsseits und fragte uns, ob wir einen Friedrich aus Berlin kennen. Na ja - eigentlich schon: Friedrich und Claudia von der EDEN, und genau die Beiden waren gemeint! Isabelle und Pascal sind mit ihren beiden Söhnen Max und Tom unterwegs und haben die Edener jetzt schon mehrfach getroffen, zuerst in La Coruna und jetzt das letzte Mal in Nazareth erst vor ein paar Tagen. Klein ist auch die Seglerwelt. Wir laden sie und die Norweger bei uns an Bord ein und haben einen gemütlichen Abend zusammen.

Max, der älteste Sohn von Isabelle und Pascal, muß zwei Tage später alleine wieder nach Paris fliegen, denn die Schule ruft, während der Rest der Familie erst in drei Wochen nachkommt. Sie werden ihr Schiff über Winter in der Werft in Seixal lassen und dann im nächsten Jahr eine Zeit lang (vielleicht ein Jahr) in Lissabon arbeiten, bis sie weiter ziehen werden. Sie sind Messermacher, spezialisiert auf Replikas aus dem 18.Jahrhundert und brauchen nur eine kleine Werkstatt für ihre Werkzeuge.

Wir dagegen beenden heute unseren Aufenthalt in Seixal und Segeln ein Stück den Tejo hinab, um Morgen direkt weiter gen Süden segeln zu können. Die Nacht verbringen wir vor dem Praja de Sto. Amaro, einem Vorort von Lissabon.

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Freitag, 04.09.2009

Der Wind war so schön, daß wir von Lissabon direkt um das Cabo Vicente bis nach Faro gesegelt sind. Wollten wir doch eigentlich noch einen Stopp bei Setubal machen, weil es dort einen schönen Ankerplatz in einem Naturreservat geben soll, leider bezahlt mit eventuellen kräftigen Fallböen. Aber - wie gesagt - der Wind war zu schön um ihn nicht auszunutzen. So hatten wir eine schnelle Fahrt mit einer unproblematischen Rundung des Cabo Vicente, von dem wir schlimmes befürchtet/ gehört hatten. Susi in ihrem unschlagbaren Talent die kniffeligen Situationen und Abschnitte immer in ihrer Wache zu haben, hatte keinen Grund zur Klage oder mich wecken zu müssen, fand ich natürlich auch sehr schön.

Am Nachmittag sind wir dann in die Lagune von Faro eingefahren und hatten natürlich den Gezeitenstrom gegen uns. Aber unser 10PS Außenborder hat es tapfer geschafft uns im langsamen Schritttempo voran zu bringen. Kaum angekommen erhalten wir einen Anruf von der TARAS: die Fam. Gräser ist momentan südlich von Cadiz und wir vereinbaren ein lockeres Treffen in Marokko, ein Ziel, was sich bei uns in der letzten Zeit entwickelt hat. Ursprünglich stand Marokko nicht auf dem Plan, aber das muß ja nichts heißen.
Von Torsten erfahren wir auch, daß die Edener noch hier in der Lagune von Faro sein müssten und zwar direkt vor Olaho. Also machen wir uns mit dem Dingi auf den langen Weg, nachdem wir erfolglos versucht haben sie telefonisch zu erreichen. Wir haben die Hälfte der Strecke und eine halbe Stunde hinter uns, als das Telefon klingelt und Claudia dran ist. Die EDEN liegt natürlich nicht mehr vor Olaho, sondern im benachbarten Ankerfeld. Die ganze Ruderei war also umsonst. Auf dem Rückweg kommt uns aber Friedrich entgegen und schleppt uns mit seinem Dingi bis zur AORAI. Wir verlegen uns dann sofort in die Nachbarschaft der EDEN und haben ein schönes Wiedersehen.

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Donnerstag, 17.09.2009

Jetzt sind schon wieder fast zwei Wochen um, die wir hier in der Lagune von Faro verbracht haben und ich frage mich, wo ist die Zeit geblieben?
Es ist ja nicht so, als ob nichts passiert wäre. Mit den Edener z.B. sind wir am Tag nach unserer Ankunft nach Olaho zum Markt gefahren um dort kräftig einzukaufen. Samstags ist vor den Markthallen noch ein weiterer Markt für Obst und Gemüse. In der Fischhalle kaufen wir Fisch ohne Ende zum Grillen am Abend am Strand (Makrelen 3,00/kg, Sardinen 1,50/kg, da lohnt sich das selber Fischen schon nicht mehr). Auch der Supermarkt wird nicht verschont.

Endlich haben wir auch die Leute von der TIKAROA kennen gelernt. Den Wharram-Katamaran mit der englischen Flagge und der schweizer Besatzung haben wir schon mehrfach unterwegs getroffen, aber immer nur unter Segeln und nie am Ankerplatz. Jetzt aber haben wir die Gelegenheit Christoph, Dominik und Steffi kenne zu lernen. Sie haben sich die alte Tangaroa MKI, einem Vorgängermodell unserer Tangaroa, in Frankreich gekauft und wollen damit mit wechselnden Crewmitgliedern bis Australien segeln, dann ist ihre Auszeit zu Ende und das Schiff soll dort wieder verkauft werden. Das Schiff hat übrigens eine englischen Flagge, weil die Schweizer so teuer in der Registrierung sind und sehr hohe Anforderungen an das Schiff und die Ausrüstung stellen. Die Registrierung in England dagegen ging online und kostete 25 Pfund (sowie eine englische Adresse bei Freunden).

Ein super glücklicher Zufall ist auch, daß wir Andreas von der MAGUGN in Olaho treffen. Wir haben versucht Andreas und Beate vorher zu erreichen, um sie zu fragen, ob sie zufälligerweise zu dieser Zeit in Portugal sind. Wir wussten, daß sie ihr Schiff Anfang des Jahres von Dakar nach Olaho verlegt hatten.
Als wir gerade einmal in Olaho waren sind wir zur Werft gelaufen, um uns wenigstens die MAGUGN anzusehen und eine Nachricht zu hinterlassen. Als wir das Schiff entdecken steht davor ein schweizer Auto und im Schiff der Andreas, welch freudige Überraschung! Zur Begrüßung bekommen wir von ihm glatt einen Wechselrichter (unser funktioniert nach einem halben Jahr nicht mehr) und einen sog. Megapulser geschenkt. Nochmals vielen Dank dafür!
Mit dem Megapulser hoffen wir unsere Batterien wiederbeleben zu können (die wir extrem vernachlässigt haben, sie war fast trocken). Dieses Gerät soll die Sulfatierung der Akkus rückgängig machen und anschließend verhindern. Wir wollten uns schon eins in Lissabon besorgen, haben dort aber keinen bekommen.
Andreas ließ auch seine Arbeit Arbeit sein und wir zogen zur nächsten Kneipe um ein Bier zu trinken. Anschließend ist er noch mit an Bord gekommen und hat gleich bei uns übernachtet. Er schwärmt uns von der Schweiz und ihren guten Verdienstmöglichkeiten vor, Beate und er wollen nach ein paar Jahren Arbeit endgültig auf ihr Boot ziehen und die Weltmeere unsicher machen- open end. Mal sehen was wir nach 2-3 Jahren machen.

Die CUL8ER schaut auch einmal vorbei, leider wieder nur kurz, denn Claudia und Ede haben die Eltern an Bord, die wieder zurück nach Faro zum Flughafen müssen.
Kurz darauf kommt auch der TRAUMJÄGER mit Bernd zu unserem Ankerplatz. Seit Bajona hatten wir uns nicht mehr gesehen. Wie schon in Bajona haben wir eine gute Zeit miteinander. Einen Tag fahren wir zusammen mit dem TRAUMJÄGER nach Olaho, wieder einmal zum Einkaufen. Lange haben wir davor gestanden (seit Spanien)und heute schlagen wir zu und kaufen uns für 30 Euro einen dicken Schinken:

Auf dem Rückweg nehmen wir wieder das kürzere Fahrwasser im Osten der Lagune, was aber nicht so gut betonnt ist. Wir unterschätzen etwas die Zeit und wir kommen während der Fahrt ins Dunkle. Aber wofür gibt es GPS und elektronische Seekarten, wenn nicht genau für solche Situationen? Damit ist das doch kein Problem, oder? Solange man rechts und links nicht vertauscht, wahrscheinlich nicht. Wie auch immer landen wir genau auf einer Sandbank und müssen ein paar Minuten warten, bis das auflaufende Wasser uns wieder aufschwimmen lässt. Wegen des weiterhin niedrigen Wasserstandes haben wir kurze Zeit später noch einmal Grundberührung und wir warten wieder ein paar Minuten, bis wir endlich am alten Ankerplatz angekommen sind.

Mit dem Wechselrichter von Andreas werden wir auch wieder handwerklich aktiv. Endlich nehmen wir unsere ewig undichten vorderen Luken in Angriff. Sie bekommen einen Rahmen, der ineinander greift und alleine dadurch schon abdichtet. Klassisch werden die Luken schon immer so gebaut. Der Nachteil dabei ist natürlich, daß sie deutlich höher werden und damit eine größere Stolpergefahr darstellen. Um die Luken aber endlich dicht zu bekommen ist es uns wert. Mit den undichten Luken wollen wir nicht die lange Strecke zu den Kanaren segeln.

Auch die hintere Rampe, die wir erst letztes Jahr gebaut haben muß dran glauben. Wir wollen im Heck etwas Gewicht sparen und daher wird sie deutlich eingekürzt, so daß wir nur noch ein Stück als reine Badeleiter übrig behalten. Dafür wird das alte Netz wieder eingesetzt.

Auch das Dingi soll endlich zur Segelversion umgebaut werden. Wir setzten einen Mastfuß ein und eine Halterung für das Schwert. Beim ersten Segelversuch stellen wir fest, daß wir vielleicht vorher die genaue Lage des Schwertes hätten ausprobieren sollen. So dreht das kleine Böötchen sofort in den Wind und lässt sich überhaupt nicht segeln. Erst die Versuche mit einem mit Schraubzwingen befestigtem Schwert bringen erste Erfolge:

Aber auch nicht lange, dann gibts Ruderbruch. Bei einem Pin, mit dem das Ruder am Dingi befestigt wird, bricht die Schweißnaht. Soweit zum Traum, endlich mit dem Dingi segeln zu können und nicht immer rudern zu müssen, zumindest bis zum nächsten Schweißer.

Und dann wird es langsam Zeit für den Aufbruch. Mit der TARAS Crew haben wir abgesprochen uns in Rabat zu treffen und gemeinsam eine Tour durch das Inland zu machen. Die ganzen letzten Tage kam der Wind eher aus südlichen Richtungen, was uns nicht wirklich gut gefiel. Heute sah es recht viel versprechend aus, doch die angesagten fünf Windstärken wurden rasch zu Böen bis sieben Windstärken, die uns am Ankerplatz festgehalten haben. Gegen Abend hat der Wind etwas nachgelassen und wir haben eben noch Ellen und Frank von der BOGOMIL besucht, sympathische Berliner, die ihr Schiff in der Werft in Olaho gelagert hatten, bis sie wieder die Zeit hatten weiter zu segeln. Sie sind Freunde von den Edenern und daher war der Kontakt schnell geschaffen. Wir werden sie wahrscheinlich in den Kanaren wiedersehen, denn Marokko kennen sie schon und wollen von Faro aus direkt zu den Kanaren segeln. Für uns steht jetzt erst einmal Afrika und der Orient auf dem Programm, morgen gehts hoffentlich weiter. Tschüss Faro, war nett hier:

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Freitag, 18.09.2009

Tatsächlich, wir sind heute weggekommen. Doch der Start begann mit kleinen Schwierigkeiten, so hatten wir am Anker eine Leine mit Tonkrügen mit denen die Einheimischen Krebse, Langusten usw. fangen. Wir bekommen sie aber abgedröselt,ohne sie durchschneiden zu müssen.
Im benachbarten Ankerfeld sehen wir die SALTY TUNES von Christian. Die SALTY TUNES ist auch ein Wharram-Katamaran, aber drei Nummern größer als AORAI. Es ist eine Tehini mit 51 Fuß Länge. Mit Christian hatten wir schon vor Wochen einmal Email-Kontakt da er die TARAS in La Corunia getroffen und von Torsten unsere Email bekommen hatte. Daher müssen wir natürlich einen kurzen Stopp bei ihm einlegen und wenigsten ein Stündchen mit ihm reden.

Anschließend geht es endlich wieder auf die offene See mit klarem blauen Wasser. Der Kurs nach Rabat liegt direkt an, unterwegs müssen wir nur auf die Berufsschifffahrt aufpassen, die durch die Straße von Gibraltar in und aus dem Mittelmeer fährt. Wie üblich ist dies eine Sache für Susis Wache (ist halt ihr Talent). Ansonsten ist es momentan eine ruhige Nacht.

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Sonntag, 20.09.2009

Der gute Wind vom Freitag stand leider am Samstag nicht durch, als daß wir die Strecke bis Rabat noch im Hellen hinter uns gebracht hätten. Über Tag schaffe ich es die marokkanische Gastlandflagge zu nähen. Schön, daß wir eine Nähmaschine haben, damit geht es einfacher und schneller.
Aber wie immer, wenn wir es so planen, daß wir im Hellen ankommen, ändert sich der Wind. Sieht es am Nachmittag noch so aus, daß wir sowieso erst am Sonntag morgen ankommen werden, legt der Wind am Abend so deutlich zu, daß unsere neue Ankunftszeit sich auf 24 - 1Uhr verschiebt. Wir wissen leider nicht, ob man in den Fluß in Rabat auch in der Nacht einlaufen kann, daher sind wir etwas vorsichtig. Bei einer Entfernung unter 20 Seemeilen versuchen wir die Marina über UKW zu erreichen, bekommen leider keinen Kontakt, auch Torsten können wir mit dem Telefon noch nicht erreichen. Bei einem Abstand von 10 Seemeilen erreichen wir immer noch nicht die Marina und bergen die Segel, um uns langsam auf Rabat zu treiben zu lassen. Mit blanken Masten machen wir aber immer noch 2,5 Knoten Fahrt, selbst die Windfahne kann uns noch richtig gut auf Kurs halten. Ist zwar ganz schön zu sehen, was alles so funktioniert, aber damit sind wir immer noch zu schnell! und ich muß uns quer zur Welle stellen, um AORAI endgültig auszubremsen.
Zum Glück ärgern uns die Unmengen an Fischer nicht, die in der Nacht unterwegs sind. Gegen 4Uhr hat der Wind soweit nachgelassen, dass wir wieder etwas Segel setzen. Um 6 Uhr setzten wir sogar volle Besegelung, die Einfahrt ist keine 4 Meilen mehr entfernt und in einer Stunde wird es hell. Nach einer viertel Stunde holen wir die Segel aber wieder ein, denn erst schläft der Wind vollständig ein und kommt dann als leichte Brise genau von vorn. Er bringt dafür den ersten Geruch von Marokko mit: es riecht nach Staub und Steinen und erinnert an Bücher und Keller. interessant, wie die verschiedenen Länder riechen wenn man sich von See aus ihnen nähert. Spaniens Nordküste z.B. hat stark nach Grün und Pflanzen gerochen.
Die weitere Fahrt verläuft unter Motor und zwei Meilen vor der Einfahrt bekomme ich auch einen Kontakt zur Marina, die uns ein Schlauchboot als Lotsen schickt.

Die beiden Leute im Schlauchboot führen uns zum Einklarierungssteg, bei dem wir die berüchtigten Einklarierungsformalitäten über uns ergehen lassen müssen.
Ist aber alles halb so wild, die Marokkaner in Rabat sind auf Fahrtensegler eingestellt, alle Behörden haben hier ein Büro und fünf Minuten nach unserer Ankunft kommt schon eine freundliche Ärztin bei uns an Bord, um sich zu erkundigen, ob wir auch alle gesund sind. Zusammen füllen wir einen französischen Fragebogen aus (die englischen Vordrucke sind gerade aus), erfahren, daß der Ramadan sich jedes Jahr um 10 Tage verschiebt, denn ich hatte irgendwo gelesen, daß der Ramadan (die große islamische Fastenzeit) irgendwann im Frühjahr sein sollte, aber tatsächlich ist der aktuelle Ramadan genau heute zu Ende.
Nach der Ärztin kommen zwei Beamte, einer von der Polizei, einer vom Zoll, an Bord, die die Ausweise und Schiffspapiere kontrollieren. Sie sehen sich kurz noch das Schiff an und verschwinden dann mit unseren Pässen, die können wir uns später abholen kommen, nachdem jemand Anderes sie abgestempelt hat. Die ganze Aktion hat keine halbe Stunde gedauert und wir verlegen uns in die Marina. Großes Hallo mit Katrin, Torsten und Julius, denn die TARAS liegt am gleichen Steg.

Hallo Marokko, wir sind angekommen.

Wir fühlen uns fit genug um später mit den Gräsers noch eine Tour durch Rabat zu machen. Wir sehen uns den Königspalast an, leider nur von Außen, eine Besichtigung auch nur von Teilbereichen ist nicht möglich. Katrin, Torsten und Julius wollten schon in den letzten Tagen einmal auf das Gelände, kamen aber nicht rein, weil sie keine Ausweise dabei hatten. Heute sind wir gut vorbereitet und die Pässe der Gräsers werden werden auch kurz kontrolliert, bei unseren haben die Beamten jedoch schon keine Lust mehr und winken uns einfach so durch. Das ganze ummauerte Gelände des Königspalastes, in dem einige Ministerien, Wohngebäude als auch eine Moschee eingefasst sind, ist großzügig und prächtig angelegt sowie bestens in Schuß. Hier könnte ich mir auch gut vorstellen zu leben. Es ist halt immer das Gleiche: hat man erst einen bestimmten Stand in der Gesellschaft erreicht, lässt es sich überall gut leben.

Anschließend geht es weiter zur Chellah einer alten Ruinen und Ausgrabungsstätte. Hier haben schon die Römer gesiedelt und Handel betrieben. Es sind bis heute noch Reste von römischen Statuen und Tafeln mit römischen Inschriften erhalten geblieben. Eigentlich interessant, jetzt sind wir schon seit Monaten unterwegs und irgendwie immer noch im Einflussbereich des alten römischen Reiches. Da bekommt man erst einmal eine Vorstellung, wie groß und gewaltig für die damalige Zeit, immerhin schon fast 2000 Jahre her, das römische Reich gewesen ist.
Nach den Römern haben verschiedene maurische Stämme die Gegend besiedelt und auch diese Stätte benutzt, so daß hier ein interessanter Mix aus römischen und maurischen Einflüssen zu sehen ist.

Anschließend sind wir doch ein wenig platt und werden heute früh in der Koje verschwinden.

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Montag, 21.09.2009

Wir nutzen heute ausgiebig das freie WLan, nein - nicht um die Webseite zu aktualisieren, dazu haben wir keine Zeit, sondern um die Unterkünfte für die nächsten Tage zu buchen. Torsten hat sich über ein Reisebüro in Deutschland eine Tour zusammenstellen lassen. Das Mietauto hat er schon heute abgeholt und morgen Früh geht es los ins Inland. Wir wissen also wann wir wo sind, nur noch nicht wo wir schlafen werden. Torsten hatte nur für sich und seine Familie die Unterkünfte buchen können, da noch nicht ganz klar war, ob wir es rechtzeitig schaffen werden in Rabat anzukommen. Bis zum Abend haben wir aber tatsächlich von allen Anfragen eine Bestätigung per Mail bekommen. Wir haben nur eine Unterkunft mit den Gräsers zusammen, bei allen Anderen hoffen wir, daß sie nicht zu weit auseinander liegen, genaue Lagepläne darf man nicht erwarten. Aber wir wollten ja das Abenteuer, deswegen sind wir ganz gespannt auf die nächsten Tage.

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Dienstag, 22.09.2009

Susi hatte während unserer Inlandstour ein kleines Reisetagebuch geführt. Damit kommt sie jetzt auch einmal zu Wort:

9.30Uhr ist geplanter Start mit der TARAS Crew zur Marokko-Rundreise. Vorher Stress - Tom ist mal wieder etwas knapp. Wir treffen nach ca. 3-3,5 Stunden Autobahnfahrt in Marrakesch ein, finden auch schnell den Eingang zur Medina und kurven (gefühlt ca. 1 Stunde) auf der Suche nach dem Hotel rum - letztendlich parken wir, gehen zum ersten Hotel, der Unterkunft der TARAS. Sie haben ein wirklich wunderschönes Zimmer mit Wanne! und Blick auf einen begrünten Innenhof mit Brunnen. Das Hotel ist wirklich mitten in der Medina eingebaut und auf verschlungenen Pfaden erreichbar. Dann zu unserem Hotel, theoretisch ganz leicht zu finden (wenn man weiß, wo es ist) mitten im Zentrum der Medina, aber nicht ganz so komfortabel.
Zum ankommen setzen wir uns in ein Cafe und genießen erst einmal einen Kaffee (Tom und Julius Tee) und essen einheimisches Gebäck - sehr lecker entspannen! Den Kaffee habe ich nirgends besser getrunken: stark, aromatisch und für mich natürlich süß.
Weiter gehts zum nahen Platz Djemaa el Fna, dem Zentrum der Medina. Wir verlieren uns schnell aus den Augen, jeder entdeckt was interessantes. Unser erster frisch gepresster O-Saft und die erste (teure!) Touristenfalle erwarten uns: Eine Frau nimmt meine Hand und beginnt mit Henna los zu malen. Ich traue mich nicht meine Hand weg zu ziehen und wenige Minuten später ist meine Hand voller Henna - mein Kleid nur wenig. Jetzt zum Preis: wegen meiner schönen Augen nur 300,-Dh statt 400,-. Wir sind schockiert, hätten höchstens 100,-gegeben weil ich es ja eigentlich auch gar nicht wollte. Einigen uns auf 200,- (ca. 20,-Euro)und sind eine Erfahrung reicher: konsequent "Nein!" sagen ist das einzig Richtige.

Dann treffen wir Torsten wieder, bummeln zusammen durch die Märkte (Souks), verlieren uns. Tom und ich staunen die traditionellen Gewänder, Schuhe und Gewürzberge, lebende Schildkröten und kunstvollen Lampen an. Wenig später erhandeln wir ein Paar Schuhe für Tom (100,-Dh) und eine Sonnenbrille (50,-Dh) für mich. Noch unerfahren im handeln bezahlen wir natürlich zu viel.
Langsam ist der Abend hereingebrochen und der Platz erstrahlt im Licht zahlreicher Lampen voller Magie. Wir fühlen uns wohl und gehen mit Gräsers in den Garküchen essen, natürlich auch an einem Touristand wie wir später bemerken. Die Einheimischen sitzen zusammen und auf den Schildern sind ganz andere Preise zu sehen.

Sind gegen 22Uhr im Hotel zurück und erfahren, daß wir umgezogen sind in ein kleineres Zimmer, da das 4er Zimmer für eine größere Gruppe benötigt wird. Kein Problem. 22.30Uhr - wir liegen im Bett und sind hundemüde und überrascht wieviel Geld wir in zwei Tagen ausgegeben haben, heute fast 80,-Euro - ohne Hotel!

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Donnerstag, 24.09.2009

Gestern sind wir über den hohen Atlas (2500m) gefahren. Ein beeindruckendes Hochgebirge, für mich nicht zu beschreiben, aber wir haben ja Fotos:

Wir waren unterwegs in den Filmstudios in Quarzazate und haben uns dort die Requisiten zu den Film "die Mumie kehrt zurück" und eine riesige Burganlage angesehen, welche als Kulisse für den Film "Königreich der Himmel" diente. Voller Interesse lauschten wir den Ausführungen des Guide: hier der Marktplatz von Jerusalem, hier das große Tor von Jerusalem, 180°-Schwenk - das großes Tor einer griechischen Burg. So schnell reist man in der Filmwelt.

In der Kasbah Caid Ali kommen wir im Dunklen an und haben Glück gleich neben dem Hotel der Gräsers zu sein. In einem wunderschönen Palmenhain stehen die Gästezimmer neben dem Hauptgebäude der Familie, das Restaurant und ein Pool mit Quellwasser! Fasziniert lassen wir uns die Zimmer zeigen, wir haben die Wahl zwischen einen ebenerdigen Zimmer mit Vorzimmer/ Aufenthaltsraum oder dem Zimmer im Turm mit super Aussicht. Keine Frage: das Turmzimmer ist unser.

Nach Rucksack hinschmeißen und kurzen Blick in die Runde - hier gibts Geckos an der Wand und Kröten in Treppenecken - treffen wir ein deutsches Paar, das mit Cross-Motorrädern und Zelt in Marokko unterwegs ist. Tommy und Anja sind uns sofort sympathisch und so sitzen wir zusammen beim Abendessen und erzählen.

Assis, der Besitzer der Kasbah, stellt sich zu uns und erzählt, holt die Trommeln und kurze Zeit später steht erst Tom, dann Tommy und schließlich der Rest der Belegschaft da und singt und trommelt. Da mir jegliches Rhytmusgefühl abgeht, schnippe ich nur mit den Fingern mit. Rechtschaffen müde fallen wir gegen 23.00 ins Bett.


Heute Morgen haben wir noch das Hauptgebäude der Familie besichtigt und viel über die Historie dieser Kasbah erfahren. Assis Großvater war der El Caid, ein vom Sultan eingesetzter Regent, der ca. 50km des Draa-Tals kontrollierte und sicherte. Hier ging die Karawanenstraße lang und entlang des Flusses gibt es auch Landwirtschaft - also eine lohnende Beute für Räuber. Um sich vor den Blitz-Überfällen zu schützen wurde die Kasbah gebaut und bot nun hinter ihren Mauern nicht nur Platz für Gäste sondern auch Sicherheit. Im gastfreundlichen Islam wird streng zwischen inneres Haus, welches ausschließlich der Familie vorbehalten ist und äußerem Haus, Platz für Gäste und Geschäft, getrennt.
Die Großfamilie bewohnt die Haupträumen wobei immer ein zentraler großer Raum den Mittelpunkt bildet von welchem die Schlafkammern abgehen. Die Größe der Kammer richtet sich nach der Anzahl der Kinder, die bis zum siebten Lebensjahr bei den Eltern schlafen. Durch diese Regelung kommt es zu einem ständigen Wechsel und das ist auch die Erklärung für die schmucklose Einrichtung im Inneren.
Das Vieh wurde im Haus (1. Stock) gehalten. Im Hof war der Brunnen und damit die ebenerdigen Wirtschaftsräume, Küche und Bad. Das Vieh wurde kontrolliert gefüttert und getränkt, hätte man es auf die Felder gelassen, hätte es alles aufgefressen und zerstört und durch die heiße Sonne zu viel Wasser verbraucht. Der Mist wurde durch die heiße Luft sofort getrocknet und stellte somit kein Problem dar, war im Gegenteil willkommenes Brennmaterial. Gehalten wurden Schafe und Ziegen (Rinder sind viel zu schwer für diese Art der Viehhaltung) und wenn Gäste kamen wurde ein Tier geholt und geschlachtet. Innerhalb der üblichen drei "Gasttage" war es aufgebraucht.

Jetzt weht uns heißer Wüstenwind auf dem Weg zu unserem Zimmer ins Gesicht. Wir sind in Tamagroute angekommen, am Rand der Wüste, ca 40km vor der algerischen Grenze. Wir essen alle (außer Tom) zu Mittag (Couscous)und besichtigen anschließend die Bibliothek mit Koranschule und die Töpferei.

Die Bibliothek hat Handschriften aus dem 11. Jahrhundert, Poesie, Algebra, Mathematik, Astronomie, Naturwissenschaften.
Wir sehen alte Pergamente und Bücher aus Papier, historische Stadtpläne von Mekka, ein Buch in dem "Allah" immer in Gold geschrieben wurde und alles in einer wunderschönen Kalligraphie mit zum Teil farbiger Ornamentik verziert. Ein alter, sehr energischer Mann erklärt uns alles auf deutsch, zeigt uns das Handzeichen für "Allah" und macht Witze.
Danach gehts weiter zur Keramikmanufaktur, die von sechs einheimischen Familien, das sind ca. 180! Personen, betrieben wird. Auf traditionelle Weise werden hier Tijene, Teller und Schüsseln hergestellt. Die Farben sind, bis auf Grün, Pflanzenfarben. Grün wird aus Mangan, Kupfer und ? gebrannt. Die traditionellen Öfen brennen bis 1200°C, die Gasöfen werden nicht mehr verwendet, weil Gas zu teuer ist.

Die Familien wohnen in der Unterstadt der Kasbah - ursprünglich die Sklavenunterkünfte. Die Frauen ritzen die Ornamentik ein, dekorieren mit Farben die getrocknete Keramik, die anschließend gebrannt wird. Wir haben echte Kunstwerke gesehen.
Die Familie unseres Führers arbeitet aber in der Silberschmuckherstellung. Im Shop sah ich auch schöne, mit Silber verzierte Teller, Holz- und Knochen-Einlegearbeiten und natürlich Schmuck.
Kaufen verschieben wir auf Morgen, da Tom mit heftigem Fieber im Bett liegt und die TARAS-Crew noch ca. 7km bis zu ihrem Hotel vor sich hat. Mache mir Sorgen um Tom - er glüht und verweigert Wadenwickel oder kalt duschen.

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Samstag, 26.09.2009

Tom ist auf dem Weg der Besserung, aber der gestrige Tag war eine Tortur für ihn. In der Nacht am 24. ist er zusammengeklappt. Torsten holt uns morgens ab - die haben eine wundervolle Nacht mit Sterne- beobachten-in-der-Wüste hinter sich und erzählen begeistert (unbedingt die TARAS-Seite lesen!). Tom ist apathisch, müde und sieht wirklich schlecht aus. Zum Glück ist es nicht wirklich weit bis Ab Ben Haidu (keine Gewähr auf die Schreibweise). Trotz allem sind wir ca. 5 Stunden unterwegs und Tom ist froh am Ziel ins Bett zu fallen. Er schwitzt fürchterlich, aber das Fieber geht runter. Ich habe natürlich umgebucht auf Zimmer mit Toilette. Stolze 880,-Dh musste ich heute morgen blechen und hatte ganz vergessen, daß ich so viel Geld gar nicht mehr hatte. Also Torsten angepumpt.
Ab Ben Haidu war schon ziemlich beeindruckend. Tom hat während unserer Besichtigung im Hotel gewartet.
Heute Abend, wir sind wieder in Marrakesch, geht er schon mal mit uns Essen - mal abwarten, ob er uns nur begleitet oder auch mit ißt.

Tja, da hatte mich irgend etwas ordentlich erwischt. Zum Fieber kam Durchfall mit Bauchkrämpfen, alles nicht sehr angenehm.
Unseren zweiten Abend in Marrakesch habe ich dann aber nicht mehr alleine im Hotelzimmer verbracht, sondern war schon wieder der Meinung etwas essen zu können. Nach den Erfahrungen vom ersten Mal wollten wir diesmal in den Garküchen nicht bei einem Touri-Stand landen sondern dort hingehen, wo auch die Einheimischen sind. Wir stürzen uns ins Getümmel und lassen die Versuche der Schlepper an uns abperlen und ignorieren sie einfach, was sich leichter schreibt als dies in der Praxis auch durchzuführen ist, denn die Schlepper beschwatzen einen ohne Unterlass, halten dir die Karte unter die Nase und ziehen dich fast zu ihrem Stand. Dennoch werden wir fündig und setzten uns an einen Stand, an dem es keine Touris gibt. Interessanterweise gibt es für diesen Stand auch keine Schlepper, dafür einen älteren Herrn, der uns auf unsere Plätze winkt, wortlos Brot und Soße verteilt und den anderen Leuten (Familie?) sagt, was sie machen sollen. Es gibt Pommes und frittierten Fisch, vielleicht nicht die beste Schonkost, mir schmeckt es aber tatsächlich und ich esse meine halbe Portion sogar auf. Leider vertreiben wir Fremden wohl die Einheimischen, auf einmal sitzt keiner mehr neben uns und eine Familie wendet sich gerade wieder ab. Das Geschäft verderben wollten wir nicht.

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Sonntag, 27.09.2009

Die Rückfahrt von Marrakesch nach Rabat führte uns heute noch über Casablanca.
Casablanca ist das wirtschaftliche Zentrum von Marokko, der größte Teil der Industrie ist hier angesiedelt. Der Vater des heutigen Königs hat zu seinen Lebzeiten in Casablanca noch die drittgrößte Moschee der islamischen Welt bauen lassen. Die beiden Größten stehe in Mekka und Medina. Die Moschee in Casablanca war aber für uns der Hauptgrund in die Stadt hinein zu fahren. Sie steht am Hafen und ist kaum zu übersehen, ragt doch der Turm 200m in die Höhe. Es ist ein gewaltiges Bauwerk, was 25.000 Gläubigen Platz bietet. Auf den Vorplatz passen nochmals 80.000 Menschen, so daß über 100.000 Menschen dem Gottesdienst beiwohnen können, was während des Ramadan auch regelmäßig der Fall sein soll.
Für Nichtmuslime besteht sogar dreimal am Tag die Möglichkeit einer geführten Besichtigung ins Innere der Moschee, eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen.
Die feine Ornamentik, die schon an der Fassade zu sehen war, wird im Inneren weitergeführt und ist einfach nur beeindruckend, das Dach lässt sich übrigens öffnen, um bei vollem Haus frische Luft einzulassen. Durch den großen mit Marmor aus dem Atlas ausgelegten Saal fließt in einer Rinne Wasser, das dritte Element neben Luft und Erde. Die Emporen sind mit reich verzierten handgeschnitzten und bemalten Zedernholz verkleidet. Wir besichtigen auch die unter dem Hauptraum gelegenen Waschsäle, in denen die rituellen Waschungen an marmornen Brunnen durchgeführt werden. Die Moschee verfügt sogar über ein Hamma - entspricht einem türkischen Dampfbad mit Pool - es ist leider nicht in Betrieb. Die Einrichtung jedoch ist nur vom Feinsten.

Anschließend bleibt in Casablanca natürlich nur noch ein zu erledigen, wir müssen "Ricks Cafe" einen Besuch abstatten. Die Ironie an der ganzen Geschichte ist, daß der Film "Casablanca" nie in dieser Stadt gedreht wurde, sondern in Hollywoods Studios entstanden ist. Daher gab es auch nie das berühmte Cafe. es ist erst später von geschäftstüchtigen Leuten eröffnet worden. Das heutige "Ricks Cafe" steht auch erst seit kurzer Zeit an seinem Platz. Wir finden es nach etwas suchen sogar und müssen feststellen, das es Nachmittags geschlossen hat, unbeachtet der Tatsache, daß die Touris busweise extra angefahren werden.
Wir machen auch nur ein Foto und machen uns auf den weiteren Heimweg.

Gestern hatten wir schon erfahren, daß sich die Edener auf den Weg machen und heute in Rabat eintreffen wollen. Die Autobahn führt längs der Küste und wir sehen sogar zwei Segelboote die nach Süden segeln. Beim letzten Segelboot, wir sind vielleicht 30km vor Rabat, frotzel ich ein wenig herum und sage "Da segeln die Edener, die hatten so schönes Wetter, die sind weiter gesegelt."
Kurze Zeit später klingelt bei Katrin das Telefon: Friedrich ist dran und fragt, wo denn die Marina ist, sie sind jetzt schon 15Meilen südlich von Rabat und haben sie immer noch nicht gefunden. Erheiterung auf unserer Seite, erstens waren es tatsächlich die Edener, die wir gerade gesehen hatten und zweitens ist die Marina direkt in Rabat und die Beiden müssen umdrehen und die 15 Meilen wieder zurückfahren.
Am späten Abend, als wir alle in Rabat bei uns an Bord zusammen sitzen klärt sich die Geschichte auf. Die Führer und Seekarten von Marokko die momentan auf dem Markt erhältlich sind, sind alle nicht aktuell. Friedrich z.b. hatte in einem Führer gelesen, daß 8Meilen südlich von Rabat eine neue Marina gebaut werden sollte. Die Information der neuen Marina ist richtig, nur die Lage nicht. Aber so hat Friedrich die Marina nicht direkt in Rabat erwartet, sondern ist die Küste längs gesegelt und hat darauf gewartet, daß irgendwann Eine auftaucht, was leider nicht der Fall war.
Torsten dagegen hat sich in Spanien extra für viel Geld eine neue Seekarte bestellt, um vernünftiges Kartenmaterial für die Ansteuerung in Rabat zu haben. Als er seine neue Karte bekommt, ist sie genauso schlecht und inkorrekt, wie das Material, daß er schon hatte - rausgeschmissenes Geld also.
Mit unserer halben Unbedarftheit haben wir anscheinend den goldenen Mittelweg gefunden. Über Internet und Google-Maps wußten wir, daß die Marina mitten in der Stadt am Flußlauf liegt und das die Marina über UKW Kanal 10 erreichbar ist und einen Lotsendienst anbietet. Den haben wir auch genutzt und unsere elektronische Seekarte (die einzige, die wir für das Gebiet hier haben) elektronische Seekarte sein lassen. Wie genau die Elektronik ist sieht man daran, daß das GPS uns ein ordentliches Stück hinter die Brücke, die Sale mit Rabat verbindet, versetzt. Die Marina ist aber genau davor. Außerdem war die TARAS ja schon da und konnte uns informieren.

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